Im April waren tausende Haushalte in Margareten ohne Strom, im Juni gab es gleich in fünf Bezirken massive Stromausfälle. Laut den Wiener Netzen gibt es generell mehr Stromausfälle im Sommer. Ursache Nummer eins: Bei Bauarbeiten werden häufig Erdkabel beschädigt, was zu Störungen führt, erklärt Christian Call, Sprecher der Wiener Netze. Doch auch das Wetter spielt eine Rolle. So komme es zu immer mehr Gewittern und Stürmen, bei denen „die Bäume in die Leitungen wehen oder wo die Blitze in die Strommasten einschlagen.“
Stromkabel werden zu warm
Durch die steigenden Temperaturen und sinkenden Grundwasserspiegel können die Kabel im Sommer kaum abkühlen, was besonders die Isolierung belastet. „Stromkabel werden warm, wenn Strom durchfließt. Das merkt man zu Hause am Handy, wenn das Ladegerät warm wird, wenn das Handy aufgeladen wird. Und wenn der Boden zu trocken ist, kann er weniger diese Wärme abtransportieren’, schildert Call.
Selbst minimal beschädigte Leitungen können durch die Hitze Monate oder Jahre später zu einem Totalausfall führen. Nahezu jeder dritte Stromausfall hat mit Materialermüdung zu tun, heißt es bei den Wiener Netzen. Deshalb müssen die Kabel am Ende ihrer Lebenszeit regelmäßig getauscht werden. Mehrere Einsatzteams sind ständig in der Stadt unterwegs, um Schäden zu beheben. Im Schnitt ist ein Stromausfall in Wien in 90 Minuten behoben.