Leonora Carringtons The Debutante
Elizabeth Hobbs
Elizabeth Hobbs
Kultur

Kurzfilmfestival dotdotdot geht in 14. Runde

Das Open Air Kurzfilmfestival dotdotdot startet im Garten des Volkskundemuseums in seine 14. Ausgabe. In den kommenden fünf Festivalwochen werden jeden Sonntag, Montag und Dienstag ab Dämmerungsbeginn zeitgenössische Kurzfilme gespielt.

An 15 Festivalabenden sollen insgesamt mehr als 100 internationale Kurzfilme gezeigt werden. Dabei ist jedem Abend ein anderer Themenschwerpunkt zugewiesen. Passend zum jeweiligen Themenblock sind Filmgespräche, Workshops und künstlerische Interventionen geplant, die an das Filmprogramm andocken.

Festivaleröffnung im Zeichen von Leonora Carrington

Eröffnet wird das Filmfestival am Sonntag, den 30. Juli, unter dem Motto „Dear Leonora“ mit einer dreiteiligen Hommage an die 2011 verstorbene Künstlerin und Schriftstellerin Leonora Carrington. In drei Kurzfilmprogrammen werden 25 zeitgenössische Animationsfilme von Frauen gezeigt. Die feministischen Filme setzen sich mit surrealen Orten aus Carringtons Literatur und Kunstwerken auseinander. Mit im Programm ist auch Elizabeth Hobbs Filmadaption von Leonora Carringtons bekannter Kurzgeschichte „The Debutante“.

Am Montag, den 31. Juli beginnt der zweite Programmschwerpunkt der heurigen Festivalausgabe „Closer than ever“ mit dem Stop-Motion-Film „Winter in The Rainforest“. Der Kurzfilm stellt den Klimawandel in den Mittelpunkt. Er erzählt vom ewigen Tanz von Leben und Tod der magischen Wesen, die die Wildnis unserer Träume bewohnen. Zwei Monate dauerten die Dreharbeiten mit den aus Porzellan gefertigten Tieren und Blumen im mexikanischen Regenwald. Bei den Dreharbeiten wurde mit dem natürlichen Licht und den Naturgeräuschen des Regenwaldes gearbeitet.

Porzellan-Tier aus „Winter in The Rainforest“
Anu-Laura Tuttelberg
Porzellanfigur aus dem Stop-Motion-Film „Winter in The Rainforest“

Große Personalen im Finale

In der letzten Festivalwoche stehen Personalen auf dem Programm. Erstmals bei dotdotdot zu Gast ist dann der estnische Künstler Priit Tender. In seinem neuen Animationsfilm „Dog Apartment“ greift er auch auf surreale Bilder und düstere Reisen seiner früheren Arbeiten zurück. Die Filmvorführung und das Künstlergespräch sollen am Sonntag, den 27. August stattfinden.

Am Dienstag, den 29. August ist Marie Luise Lehner zu Gast, deren Film „Mein Hosenschlitz ist offen wie mein Herz“ bei dotdotdot 2022 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Dieses Jahr wird sie ein Programm zu ihrem preisgekrönten Film gestalten.

Kino in internationalen Gebärdensprachen

Unter den Programmpunkten des Festivals finden sich auch einige Kollaborationen. Beim gemeinsamen Projekt mit Cinema Next werden moderne Arbeitswelten aus einer feministischen Perspektive betrachtet. In Zusammenarbeit mit dem Queer Museum Vienna erhält die derzeitige Ausstellung „History Hustory. Museum der Selbstfürsorge“ des Volkskundemuseum Wien ein filmisches Rahmenprogramm. Dieses zeigt die Selbstpräsentation von Trans/Queer in einigen Filmexperimenten auf.

Seit einigen Jahren ist die Filmreihe „Sign Night“ von dotdotdot nicht mehr wegzudenken. Die Programmreihe setzt sich mit Kino in internationalen Gebärdensprachen auseinander. Noch immer mangelt es an gemeinsamen Räumen und gleichen Chancen.

Das Festivalgelände ist laut den Veranstalterinnen und Veranstaltern schwellenlos zugänglich. Auch die Toiletten seien barrierefrei gestaltet. Die Moderationen und Filmgespräche werden zudem in Gebärdensprache übersetzt. An ausgewählten Spieltagen werden zudem Filme in Originalfassung mit deutschen Untertiteln gespielt. Um auch Menschen mit Hörgeräten ein barrierefreies Kinoerlebnis zu ermöglichen, verfügt das Festival über eine induktive Höranlage. Durch sie werden Hintergrundgeräusche wie etwa Störgeräusche oder Nachhall unterdrückt.

Ticketpreise frei wählbar

Die Veranstalterinnen und Veranstalter wollen für jede und jeden ein leistbares Kinoerlebnis schaffen. Daher sollen die Besucherinnen und Besucher den Preis ihres Tickets an jedem Spielabend selbst aussuchen können. Ohne Angaben von Gründen soll allen Menschen, die ohne Ticketkauf am Festival teilnehmen wollen, ein freier Eintritt möglich sein.