Er kämpfte unter anderem in der britischen Armee gegen Nazideutschland und hielt später Vorträge an Schulen in Deutschland und Österreich, darunter auch in seiner ehemaligen Schule, im Gymnasium in der Zirkusgasse im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Im April hatte er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Gemeinsam mit drei weiteren Zeitzeuginnen und -zeugen erhielt er im vergangenen Jahr den Simon-Wiesenthal-Preis.
„Der Holocaust-Überlebende und außergewöhnliche Zeitzeuge war aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes für Gerechtigkeit und Erinnerungskultur der erste Simon-Wiesenthal-Preisträger des Parlaments“, so Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in einer Aussendung. „Möge Zwi Nigals Vermächtnis dazu beitragen, eine Welt des Friedens und der Toleranz zu schaffen.“
1946 als britischer Soldat nach Wien
Nigal wurde 1923 als Hermann Heinz Engel in Wien geboren und floh 1939 nach Palästina. Seine Mutter kam dort fünf Jahre später an, sein Vater wurde in Auschwitz ermordet. Mit 18 Jahren trat Nigal in die britische Armee ein, als Infanterist kämpfte er im Zweiten Weltkrieg in Italien.
1946 kehrte er als britischer Soldat nach Wien zurück. Doch hier wollte er nicht mehr leben. Er schloss sich der Hagana an und kämpfte 1948 im israelischen Unabhängigkeitskrieg. Insgesamt 27 Jahre diente er als Soldat, später wechselte er in die Industrie.