Chronik

Kinder riefen Polizei wegen gewalttätigen Vaters

Kinder haben am Montag in Wien über den Polizeinotruf um Hilfe gegen den gewalttätigen Vater gebeten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war der Mann laut Polizei gerade im Begriff, die Mutter der Kinder zu schlagen. Der Vater wurde festgenommen.

Der 36-Jährige habe gerade die Mutter attackiert, schilderten die Kinder den Anlassfall laut Polizeisprecherin Barbara Gass. Wie sich herausstellte, dürfte der Mann „die Mutter und die zwei Töchter sowie den Sohn über mehrere Jahre hinweg geschlagen und mit dem Umbringen bedroht haben“, hieß es am Dienstag.

„Ein Kind öffnete die Wohnungstüre, und die Beamten konnten wahrnehmen, wie der Mann gerade im Begriff war, die Frau zu schlagen“, schilderte die Sprecherin den Einsatz. „Umgehend schritten die Polizisten ein und unterbanden den gefährlichen Angriff.“ Sowohl die Kinder im Pflichtschulalter als auch die Mutter beschuldigten danach den 36-Jährigen und berichteten von jahrelangen Gewalttätigkeiten.

Betretungs- und Annäherungsverbot

„Der Tatverdächtige wurde zur sofortigen Vernehmung in eine Polizeiinspektion gebracht. Er bestritt die Tatvorwürfe und wurde im Anschluss über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen“, sagte Gass. Zudem wurden ein Betretungs- und Annäherungsverbot sowie ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Die Opfer lehnten eine Behandlung durch einen Rettungsdienst ab.

Einen weiteren Einsatz wegen Gewalt gab es am späten Montagabend in Wien-Floridsdorf. Ein 40-Jähriger soll seine Frau geschlagen, gestoßen und mit dem Umbringen bedroht haben. Auch dieser Verdächtige wurde mit Betretungs- und Annäherungsverbot sowie einem vorläufigen Waffenverbot belegt.

Hilfe für Betroffene

Die Wiener Polizei wies auf die Anlaufstellen für Personen hin, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer sind: Der Polizeinotruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamts Wien bietet persönliche Beratungen unter der Hotline 0800216346 an. Weitere Ansprechpartner sind etwa die Frauen-Helpline und die Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, die Teil der Gewaltschutzzentren Österreichs ist.