Visualisierung zeigt einen Plan der Grünen, den Wienfluss zu renaturieren
Karo Pernegger/Kathi Puxbaum
Karo Pernegger/Kathi Puxbaum
Politik

Grüne wollen Renaturierung des Wienflusses

Die Wiener Grünen haben am Donnerstag ihre Vorstellungen zur Zukunft des Wienflusses präsentiert. Der Kanal soll Natur- und Erholungsraum für Menschen, Pflanzen und Tiere sein. Dafür soll der Fluss von Auhof bis zum Donaukanal renaturiert werden.

Schon vor 30 Jahren gab es Renaturierungspläne vom Donaukanal bis zum Wienerwald, doch nur ein kleiner Teil wurde bis dato umgesetzt. „Die Stadt braucht die Wienfluss-Oase“, sagte der grüne Parteivorsitzende Peter Kraus. „Der Wienfluss kann viel mehr, als er heute ist.“ Das „mehr als armselige Rinnsal“ sei derzeit „komplett aus der Zeit gefallen“. Im Zuge der Hochwasserregulierung wurde der mittlerweile teilweise schwer zugängliche Bach immer weiter zurückgedrängt. „Jetzt ist eine vorausschauende Planung notwendig, um möglichst viele Funktionen zurückzubekommen“, so die Wiener Grünen.

Soll Kaltluftschneise verstärken

Mit dem Ausbau des Wiental-Kanals bis 2028 gelange auch bei Hochwasser kein Abwasser mehr in den Wienfluss, erläuterten Kraus. Das Projekt würde laut Kraus in etwa 250 Millionen Euro kosten. Das „einbetonierte“ Gewässer, das dann immer klares Wasser erstklassiger Qualität führen wird, soll nun aus dem „Dornröschenschlaf“ geholt werden soll. Ein renaturierter Wienfluss verstärke auch die Kaltluftschneise vom Wienerwald bis in den ersten Bezirk und bringe damit Abkühlung für Hunderttausende Wienerinnen und Wiener.

Im Zentrum der präsentierten Vision für einen renaturierten Wienfluss als grüne Oase steht die Umgestaltung von Ufer- und Naherholungsraum für Mensch und Tier. Dazu komme „eine attraktive Radstrecke von Auhof bis zum Naschmarkt“. „Über zehn Kilometer kreuzungsfreies, sicheres Radfahren wäre schon bald möglich und würde das Pendeln mit dem Rad attraktiver machen“, sagte Kilian Stark, Planungs- und Mobilitätssprecher der Grünen Wien. Es gehe um die „Sicherung eines Schatzes“, der eine verbesserte Lebensqualität bedeuten kann. Derzeit sei der Bach zum Teil „biologisch tot“.

Lebensraum für Krebse und Fische

Der Natur- und Artenschutz soll durch die Strukturierung des Wasserlaufs mit unterschiedlichen Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten gestärkt werden. Ein Fischaufstieg soll wieder ermöglicht und Lebensräume für verschiedene Lebewesen wie etwa Flusskrebse, Bachforellen und Libellen geschaffen bzw. bewahrt werden. Die ursprüngliche Funktion als natürliche Verbindung zwischen Donau und Wienerwald würde wiederhergestellt.