Bisher wurde davon ausgegangen, dass 1886 von Franzosen erstmals Strom mittels Windkraft erzeugt wurde. Mit der Entdeckung der Papiere ist nun klar, der österreichische Ingenieur Josef Friedländer war drei Jahre schneller. Im Jahr 1883 hat er im Rahmen der Internationalen Elektrizitätsausstellung die erste Windturbine präsentiert.
In der Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines vom 28. Juli 1883 ist die Windturbine abgebildet. Prominent war der erste Windgenerator im Wiener Prater vor der Rotunde platziert und hatte Strom erzeugt. Mit einem Durchmesser von 6,6 Meter hat das Windrad einen Dynamo am Boden angetrieben. Damit wurde Strom in Batterien eingespeist und so sind Werkzeuge, Lampen und eine Drehmaschine betrieben worden.
Windkraft zunehmend bedeutend für die Energiewende
Das Windrad ist eine Windturbine des Halladay-Bautyps. In Nordamerika wurde diese Turbine zum Wasser pumpen und Getreide mahlen genutzt. Der Ingenieur Josef Friedländer adaptierte das System der Windturbine, um Strom zu erzeugen.
Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, freut sich über diesen Sensationsfund: „Die Windkraft in Österreich kann auf eine 140-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken“. Zudem betont Moidl, dass die Windkraft angesichts der Klima- und Energiekrise zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Energiesystem müsse auf rein erneuerbare Energieversorgung umgestellt werden, dazu zählt auch die Windkraft.