Onlinehandel mit Konzerttickets
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Chronik

Online-Handel mit Konzerttickets nimmt zu

Immer öfter kommt es vor, dass Konzerttickets für Mega-Stars wie Coldplay oder Taylor Swift in wenigen Stunden restlos ausverkauft sind. Das kurbelt den Weiterverkauf von Tickets auf diversen Plattformen an. Das Europäische Verbraucherzentrum Österreich und Ticketanbieter warnen jetzt vor Abzocke und Betrug.

Überteuert, gefälscht, oder erst gar nicht existent. Kaum ist der offizielle Verkauf für Konzerte zu Ende, werden Konzerttickets oft überteuert auf diversen Onlineplattformen angeboten. Reinhold Schranz, Leiter Europäisches Verbraucherzentrum Österreich, warnt vor betrügerischen Maschen.

Immer häufiger würden die Beschwerden im Europäischen Verbraucherzentrum werden. „Wir erhalten immer wieder Beschwerden zum Ticketbetrug. Das heißt, Konsumenten zahlen ein Vielfaches zum originalen Ticketpreis und erhalten dann das Ticket überhaupt nicht. Oder sie bekommen gefälschte Tickets. Das heißt, die schauen wirklich gut aus – wie echte Tickets. Die Konsumenten gehen dann zur Veranstaltung, wollen den Barcode scannen und es funktioniert nicht“, so Schranz.

Bereicherung mit Tickets verboten

Auch bei Österreichs größtem Ticketanbieter „oeticket“ würde sich der Onlinehandel mit Konzerttickets bemerkbar machen. Je größer die Konzerte sind, desto teurer sind auch die Tickets und desto spannender wird es für Betrüger, sagte Christoph Klingler, Geschäftsführer von „oeticket“. „Und wir sind permanent bei so einem Katz- und Mausspiel. Ich kann nur dringend raten, dass man die Tickets tatsächlich bei den lizenzierten, bei den originalen Ticketing- Anbietern kauft.“

Achtung bei Verkaufsplattformen

Viele suchen noch nach Restkarten für Taylor Swift oder Coldplay. Doch man sollte vor Betrug und Abzocke Acht geben, warnen jetzt der VKI (Verein für Konsumenteninformation) und oeticket.

Prinzipiell ist ein privater Verkauf von Konzerttickets erlaubt. Große Sorge bringen aber beim Europäischen Verbraucherzentrum überteuerte Preise. „Hier sollte man die Finger davon lassen, weil es nicht erlaubt ist, dass man sich mit Tickets bereichert. Wenn ich als Privatperson mehrere Tickets kaufe und die dann sofort weiterverkaufe, dann kann es sehr schnell sein, dass ich zum gewerblichen Anbieter werde und hier dann entsprechende rechtliche Schranken habe“, erklärte Schranz. Das kann auch zu strafrechtlichen Folgen führen – bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.

Eigene „oeticket“-Plattform für Weiterverkauf

Durch all die Fallen, die der Ticketkauf für große Shows so zu bieten hat, hat sich der Geschäftsführer von „oeticket“ dazu entschlossen eine eigene Verkaufsplattform einzurichten. "Nachdem so viel Schindluder getrieben wird am Graumarkt und am Schwarzmarkt, haben wir uns entschlossen die Plattform „Fansale.at" anzubieten. Hier können die Fans tatsächlich ihre Tickets weiterverkaufen.“ Die Tickets werden zum Großteil zum Originalpreis oder darunter weiterverkauft. Dafür gibt es auch ein „fairer Deal“-Siegel und man kann bis zu 100 Proztent des Ticketpreises verlangen.