Gesundheit

Neue CoV-Welle im Herbst erwartet

Seit 1. Juli sind alle Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus aufgehoben. Die Zahlen des Abwassermonitorings steigen aber langsam. Im Herbst erwarten Expertinnen und Experten wieder eine neue Welle. Sie sehen dieser aber „entspannt“ entgegen.

Seit 1. Juli ist eine Infektion mit dem Coronavirus nicht mehr meldepflichtig. Damit wird in Wien auch nicht mehr erfasst, wie viele CoV-Patientinnen und -Patienten in den Spitälern behandelt werden. „Zahlen dazu gibt es keine. Aus den Spitälern heißt es aber auf Anfrage, dass es keine Auffälligkeiten gibt“, sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf Anfrage.

Neue Corona-Welle?

Im Herbst könnte eine neue Coronawelle auf uns zukommen, sagen Experten. Seit erstem Juli ist die Krankheit nicht mehr melde-pflichtig. Die Zahlen der Abwasseranalyse steigen aber derzeit wieder, wenn auch langsam.

Weiterhin erhoben werden aber die Werte aus dem Abwassermonitoring. Und hier zeigt sich ein langsamer Anstieg. In Wien liegen die Zahlen derzeit bei den Werten von Ende Mai. „Ich schätze die Lage derzeit noch immer als eigentlich sehr ruhig ein. Im Herbst müssen wir dann ganz sicher wieder mit einer größeren Welle rechnen“, sagte Epidemiologe Gerald Gartlehner.

„Relativ entspannt in die kältere Jahreszeit“

Doch es gebe gute Nachrichten. Es sei noch immer eine Omikron-Subvariante und die Bevölkerung habe durch die Impfung oder eine durchgemachte Infektion einen sehr guten Schutz gegen Omikron aufgebaut. „Ich glaube, das kann uns relativ entspannt in die kältere Jahreszeit gehen lassen“, sagte Gartlehner.

Diese Einschätzung teilt auch der Infektiologe Herwig Kollaritsch. „Wir sind aufgrund der Grundimmunisierung der Bevölkerung in gar keiner unkomfortablen Situation“. Laut ihm sei es wahrscheinlich, dass „wieder mehr Fälle auftreten“. Wenn es zu einer Welle kommt, sei diese „breitphasiger und sicher langsamer“.

Impfung „nicht mehr für gesamte Bevölkerung“

Für die Bevölkerung erwartet Gartlehner keine große Gefahr mehr, sofern keine neuen Varianten auftreten. „Ich denke, der Großteil wird keine große Gefahr durch die jetzigen CoV-Varianten haben.“ Die Pharmafirmen haben den Impfstoff auf diese Varianten angepasst und warten jetzt auf die Zulassung. „Die Impfstoffe sollten dann im Herbst auf dem Markt sein“, sagte Kollaritsch.

In Sachen Impfung oder Auffrischung rät Gartlehner, noch zu warten. „Es wäre natürlich ideal, darauf zu warten und dann diese angepassten Impfstoffe zu verwenden“, so der Epidemiologe. Generell empfiehlt Gartlehner Menschen mit Grunderkrankungen oder Personen ab 60 Jahren, dann wieder über eine Auffrischung nachzudenken.

Eine Auffrischung für alle hält er nicht für notwendig. „Ich denke, es ist nicht mehr notwendig, dass sich die gesamte Bevölkerung ab zwölf Jahren auffrischen lässt, so wie das früher empfohlen war“, sagte Gartlehner. Kollaritsch verweist darauf, dass es im Herbst wieder neue Impfempfehlungen gebe werde.