Flexity, Linie 11, Linie 18, Linie 6, Niederflur, Parade, Straßenbahn, Type D, Type E2-c5
Wiener Linien/ Manfred Helmer.
Wiener Linien/ Manfred Helmer.
Verkehr

Wiener Linien: Rückkehr zu dichteren Intervallen

Die Wiener Linien werden mit Schulbeginn wieder die regulären Intervalle auf allen Linien bedienen können. Seit Jänner hatte es aufgrund von Personalmangel längere Wartezeiten vor allem bei Straßenbahnen gegeben. Allerdings werden manche Intervalle generell ausgedehnt.

Seit Monaten gilt auf 19 der 28 Wiener Straßenbahnlinien ein „angepasster Fahrplan“. Es fehlte an Straßenbahnfahrerinnen beziehungsweise Straßenbahnfahrern. Dank eines Aktionsprogramms ist die Situation laut Wiener Linien jetzt wieder besser. Daher kann mit dem Schulbeginn am 4. September wieder auf allen Linien der reguläre Fahrplan eingehalten werden.

Bei der Erstellung des Fahrplans führten die Wiener Linien erstmals seit der Coronavirus-Pandemie eine umfassende Bedarfsanalyse im ganzen Netz durch. Diese habe etwa Linien gezeigt, welche dauerhaft ein geringeres Fahrgastaufkommen verzeichnen (z.B. 10, 37, 44, 46 und 62). Hier wurde das Intervall angepasst: Die Linie 46 fährt jetzt nur noch alle fünf statt alle vier Minuten. Die frei gewordenen Kapazitäten werden auf stärker frequentierten Linien eingesetzt und erhöhen die Niederflurquote.

Mehr Ausbildungsplätze

Die Ausbildungsstellen wurden deutlich aufgestockt. 2021 gab es knapp 260 Ausbildungsplätze im Straßenbahnbetrieb. Heuer sollen es bis Jahresende 340 sein, im kommenden Jahr bereits 490. Damit will man auch auf die weiteren Pensionierungswellen bis zum Ende des Jahrzehnts vorbereitet sein. Zudem wurden laut Wiener Linien die Arbeitsbedingungen verbessert, das mache sich auch bemerkbar. So sei die Drop-out-Rate, also das Abbrechen der Ausbildung, um die Hälfte zurückgegangen.

Dichtere Intervalle bei Wiener Linien

Die Wiener Linien kehren mit Schulbeginn am 4. September zu dichteren Intervallen zurück.

In diesem Jahr wurde neues Personal mit „Großinfotagen“ gesucht, die rasche Bewerbungen ermöglichen, nannte Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, ein Beispiel zu neuen Recruiting-Maßnahmen. Die Bilanz aus insgesamt sieben Terminen waren 740 eingeladene Bewerberinnen und Bewerber, von denen fast die Hälfte auch genommen wurde.

„Beauty-Contest der Unternehmen“

„Aber ich möchte ehrlich sein: Vor uns liegt kein Sprint, sondern ein Marathon“, so Reinagl. Bis 2031 benötigen die Wiener Linien rund 7.000 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in allen Fachbereichen. Die Wiener Linien stünden vor denselben Problemen wie viele Unternehmen.

Die Aufgabe heiße daher, „auf die bestehenden Mitarbeiter zu achten und neue zu gewinnen“. Dazu müsse anders kommuniziert werden, denn „die Einstellung zur Arbeit verändert sich“ – und vor allem müssten die eigenen Qualitäten immer wieder hinterfragt werden. Und schließlich gebe es bei der Personalsuche inzwischen einen „Beauty-Contest der Unternehmen“.

Daher wurde unter anderem in der Ausbildung angesetzt, zum Beispiel mit einem Deutschkursangebot für Personen ohne ausreichende Sprachkenntnisse. Beim Verdienst wurden die Zulagen und die Prämie angehoben. Im Bereich der Arbeitszeit wurde bei Unterbrecherdiensten eine Reduktion auf rund 30 Prozent erreicht – hier handelt es sich um Dienste, die mit der Morgenspitze beginnen, von einer Pause bis zum Abend unterbrochen werden und in der Rushhour weitergehen.

Investitionen gehen weiter

An Geld für die zahlreichen Erneuerungen soll es den Wiener Linien auch in der Zukunft nicht mangeln: „Wir werden nicht müde, weiter zu investieren“, sagte der zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Es gebe kaum eine Großstadt, die so viel in den öffentlichen Verkehr investiert. Laut einer Analyse investierten die Wiener Linien in den Jahren 2019 bis 2021 im Durchschnitt 129,85 Euro pro Einwohnerin bzw. Einwohner im Bediengebiet, in Berlin investierten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im gleichen Zeitraum nur 88,74 Euro.

Fahrplanänderungen im Detail

Ab 4. September verkehren Montag bis Freitag tagsüber folgende Linien wieder in den gewohnten Intervallen:

Straßenbahn: O, 2, 6, 11, 25, 26, 30, 31, 49, 52, 60, 71
Bus: 7A, 11A, 11B, 13A, 15A, 26A, 29A, 31A, 48A, 59A, 63A, 66A, 74A

Am Abend und am Wochenende fahren die Linien 10, 11, 25, 26, 33, 37, 38, 40, 41, 42, 44, 46, 52, 60, 62 und 71 wieder alle zehn statt zwölf Minuten.

Neue Intervalle:

  • Linie 46: alle fünf statt vier Minuten (mehr Platz durch Flexity-Garnituren)
  • Linien 1A, 37, 43, 44: ein Intervall weniger aufgrund geringerer Nachfrage (z. B. 43 am Vormittag alle fünf statt alle vier Minuten)
  • Linien 10, 33, 40, 41, 42, 62: 7,5 Minuten im Frühverkehr, danach alle zehn Minuten
  • Linien 1A, 13A, 14A, 35A, 40A, 57A, 74A: zu gewissen Zeiträumen ein Intervall weniger (z. B. 14A von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr alle fünf statt alle vier Minuten)