Chronik

81 gefälschte Polizeiausweise gebunkert

81 gefälschte Polizeiausweise hat ein 44-jähriger Mann in seiner Wohnung in Favoriten gebunkert. Nach einem Hinweis der Zollstelle Post Wien in Inzersdorf wurde der Mann ausgeforscht.

Bei der von der Staatsanwaltschaft Krems angeordneten Hausdurchsuchung fanden die Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) unter anderem auch sechs weitere gefälschte Lichtbildausweise, 50.000 Euro Falschgeld und elf Schreckschusspistolen. Ausgangspunkt der Ermittlungen war der Hinweis der Inzersdorfer Zollstelle im April.

Diese meldete eine verdächtige Sendung aus den USA, die an eine Adresse in Wien gehen sollte. Die Fahnder des Bundeskriminalamtes forschten daraufhin den 44-Jährigen in Favoriten aus. In der Sendung waren fünf gefälschte Polizeiausweise enthalten.

Auch elf Schreckschusspistolen sichergestellt

Anfang Mai gab es die Hausdurchsuchung, dabei staunten die Fahnder nicht wenig. 81 Polizeiausweise, elf weitere – alle gefälscht –, 50.000 Euro in Blüten, 21 Pfeffersprays, elf Schreckschusspistolen und einige weitere der Polizeiausrüstung ähnelnde Gegenstände im Wert von knapp 15.000 Euro stellten die Ermittler sicher.

Der 44-jährige deutsche Staatsbürger wies jede Absicht, die Dienstausweise weiterverwenden zu wollen, von sich. Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems auf freiem Fuß angezeigt. Er war den Ermittlern auch bereits in Zusammenhang mit falsifizierten Ausweisen von früher her bekannt.

„Möglicherweise ein Sammler“

Was der Mann damit vorhatte, ist noch unklar. Einen terroristischen Akt oder ähnliches vermutet man aber nicht: „Es dürfte sich hierbei eventuell um einen Sammler handeln, aber die weiteren Ermittlungen müssen noch durchgeführt werden“, sagt BKA-Sprecher Heinz Holub-Friedreich gegenüber Radio Wien.

Gefälschte Polizeiausweise werden ja auch immer wieder für Trickbetrüge eingesetzt. Wenn man sich nicht sicher ist, ob einem echte Polizei gegenübersteht, empfiehlt das Bundeskriminalamt im Zweifel bei 133 anzurufen.

Bundeskriminalamt beobachtet immer mehr Fälschungen

Der Fall stelle einen Erfolg für den neu geschaffenen Fachbereich Fälschungskriminalität (Geld- und Urkundenfälschung) dar, so das Bundeskriminalamt. Im Jänner 2023 wurde – vorerst im Probebetrieb – das Büro für Geldfälschung um den Tätigkeitsbereich operative Dokumentenfälschung erweitert.

Das Bundeskriminalamt machte in dem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass immer mehr Fälschungen auftauchen. Oft stellen gefälschte Dokumente den Beginn einer Reihe weiterer Delikte dar. Deshalb sei es besonders wichtig, „Fälschungen frühzeitig zu erkennen und sowohl die gefälschten Objekte als auch die Täter rasch aus dem Verkehr zu ziehen“, so das Bundeskriminalamt, das auch die Zusammenarbeit mit den Zollbehörden lobte.

„In vielen Fällen werden die ausschlaggebenden Hinweise beziehungsweise die ersten Überprüfungen und Auffindungen durch die österreichischen Zollbehörden des Bundesministeriums für Finanzen gemacht“, hieß es.

Lob von Innenminister und Finanzminister

Lob gab es unter anderem von der Politik: „Durch das rasche und koordinierte Eingreifen, aber vor allem durch die enge Kooperation mit den Zollbehörden, konnte ein Missbrauch von Dienstausweisen verhindert werden“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Für Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) würden derartige Aufgriffe zeigen, dass der Einsatz des Zolls „sowohl unsere Unternehmen als auch unsere Bürgerinnen und Bürger vor Betrug und Schaden schützt“.