Volkstheater-Direktor Kay Voges
APA/Hans Punz
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Kultur

Kay Voges bestätigt Volkstheater-Abgang

Der künstlerische Direktor des Wiener Volkstheaters, Kay Voges, wird ab der Spielzeit 2025/26 die Leitung des Kölner Schauspiels übernehmen. Voges bestätigte am Sonntagvormittag, im Kölner Hauptausschuss der einzige Kandidat für die Leitung des Schauspiel Köln zu sein.

Über den Vorschlag von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Findungskommission soll dann abgestimmt werde. Mit einer Ablehnung des Vorschlags ist nicht zu rechnen. Offiziell soll der 51-Jährige kommende Woche als Nachfolger des scheidenden Kölner Intendanten Stefan Bachmann vorgestellt werden, der wiederum schon mit der nächsten Saison nach Wien ans Burgtheater wechselt und dort Martin Kusej folgt.

Bis Voges übernimmt, wird das Kölner Schauspiel interimistisch von Regisseur Rafael Sanchez geleitet. Zunächst berichteten mehrere deutsche Medien, darunter der „Kölner Stadtanzeiger“ und die „Süddeutsche Zeitung“, über den Abgang.

Tatendrang nach Beginn in der Pandemie

Voges übernahm das Volkstheater mit der Saison 2020/21 und damit in einer alles andere als leichten Zeit, hatte doch die Pandemie auch das Kulturleben fest im Griff. Zudem fiel sein Start in Wien mitten in die noch laufende Generalsanierung des Hauses.

Nichtsdestotrotz legte der gebürtige Düsseldorfer Tatendrang an den Tag und sorgte etwa mit den brachialen Stücken der österreichischen Autorin Lydia Haider, die er ans Haus holte, Gesprächsabenden mit „Ibiza-Detektiv“ Julian Hessenthaler oder einem Schwerpunkt über das fossile Zeitalter für verlässlichen Gesprächsstoff.

Volkstheater unter seiner Ägide vielfach ausgezeichnet

Erfolge konnte Voges insofern vorweisen, als das Volkstheater 2022 mit dem Jandl-Abend „humanistää! eine abschaffung der sparten“ in der Regie von Claudia Bauer das erste Mal nach 1970 und insgesamt erst zum zweiten Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Das Stück räumte zudem bei der jährlichen Kritiker-Umfrage des deutschen Fachmagazins „Theater heute“ ab.

Darin wurde das Volkstheater im Vorjahr auch zum zweitbesten Theater im deutschsprachigen Raum gewählt. Im selben Jahr gab es gleich vier „Nestroy“-Preise für Produktionen am Haus. Voges berichtete im Mai – zum Ende seiner ersten Saison ohne Einschränkungen – außerdem von einer Auslastung von 68 Prozent, einer Verdreifachung der Abonnentinnen und Abonnenten und einem Übertreffen der Einnahmeziele.

Vor seinem Ruf nach Wien war der am 14. Mai 1972 geborene Voges zehn Jahre lang Intendant am Schauspiel Dortmund gewesen. Begonnen hatte er als freier Regisseur für Schauspiel und Oper. Als solcher führte ihn sein Weg von Frankfurt bis Berlin und von Stuttgart bis Dresden.