Fans von Legia Warschau bei einer Meisterschaftsfeier 2016
APA/AFP/Wojtek Radwanski
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SPORT

Polizei rüstet sich für Hochrisikospiel

Das Fußball-Spiel der Austria gegen Legia Warschau am Donnerstag wird von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft. 1.450 polnische Fans haben Karten, rund 2.500 werden erwartet, sie marschieren vom Reumannplatz zum Stadion.

Mit etwa 1.000 polnischen Fans, die kein Ticket haben, wird gerechnet. Die Wiener Polizei zieht mit Unterstützung der Bundesländer ein Großaufgebot an Beamten zusammen. 950 Polizistinnen und Polizisten werden demnach im Einsatz sein. Der Legia Warschau-Anhang soll sich ab 15.00 Uhr am Reumannplatz versammeln und um 17.15 Uhr gemeinsam zum Viola Park am Verteilerkreis marschieren. Dabei werden auch szenekundige Beamte der polnischen Polizei als Ansprechpartner für Legia-Fans sein.

Um die Generali-Arena selbst wird ein Sicherheitsbereich eingerichtet. Innerhalb dessen sind die Polizisten ermächtigt, Menschen wegzuweisen, wenn von diesen anzunehmen ist, dass sie innerhalb des Bereichs einen Angriff begehen könnten. An den Grenzen werden darüber hinaus verstärkte Kontrollen stattfinden. Es sei davon auszugehen, dass die meisten Anhänger von Legia Warschau mit Privatautos oder Kleinbussen anreisen, betonte Polizeisprecher Mattias Schuster.

Ausschreitungen von polnischen Fans beim Spiel Austria Wien gegen Legia Warschau im  September 2004 im Ernst Happel-Stadion
APA/Guenter R. Artinger
Beim Spiel Austria Wien gegen Legia Warschau kam es 2004 zu einem Polizeieinsatz im polnischen Sektor

Randale bei Spiel im Jahr 2004

Die Fans des polnischen Vereins, die „Teddy Boys“, haben bereits öfter für Schlagzeilen gesorgt. Im Jahr 2004 ist es bei einem Europacupspiel zwischen Austria und Legia Warschau zu Zwischenfällen gekommen. Ein Polizeiinsider erinnerte gegenüber der APA daran, dass die polnischen Fans damals im Ernst-Happel-Stadion randaliert und weder Ordnerdienst noch Polizeibeamte in ihrem Auswärtssektor geduldet hatten. Einem Beamten wurde die Dienstpistole entrissen, die damals noch deutlich schlechter gesichert war. Die Waffe warfen die Hooligans über einen Zaun in den – leeren – Nachbarsektor, wo sie wiedergefunden wurde.

Knapp einen Monat später gab es Gerüchte über geplante Rache für die Ereignisse bei dem Legia-Match bei einem Spiel der polnischen Nationalmannschaft in Wien. Busse mit Hooligans wurden aber bereits an der Stadtgrenze abgefangen, die Insassen aus den Fahrzeugen geholt und ausgedehnt kontrolliert. Andere Busse kehrten aufgrund dieser Erfahrungen gleich um.

Ausgesprochen ruhig verlief das Spiel Austria gegen Lech Posen im vergangenen Oktober in Wien. „Es hat nicht immer Schwierigkeiten gegeben. Die polnischen Fans ziehen sich durchaus auf den Support für ihren Verein zurück, wenn sie kein Gegenüber zum Raufen finden“, sagte der Insider. Da davon auszugehen ist, dass die Austria-Fans der Veilchen wohl kein Interesse an einer „dritten Halbzeit“ mit den „Teddy Boys“ haben, könnte eher die Polizei der Reibebaum sein. Doch ohne Provokation sollte es ruhig bleiben.