Geldschein-Röhrchen und Kokain
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CHRONIK

„checkit!“ mit Steigerung bei Drogentests

Die Beratungsstelle „checkit!“ hat im Vorjahr 1.836 Drogen getestet, das ist um ein Drittel mehr als im Jahr 2021. Bei acht Prozent der getesteten Drogen wurde eine Warnung vor dem Konsum ausgesprochen, da sie mit bedenklichen Zusätzen gestreckt oder überdosiert waren.

Mit 599 Proben war Kokain die am meisten analysierte Droge, die Zahl der Proben entspricht etwa einem Drittel aller durchgeführten Untersuchungen. 29 Prozent aller Kokainproben enthielten Streckmittel wie Levimasol, Phenacetin oder Lokalanästetika. Der durchschnittliche Kokaingehalt ist laut „checkit!“ seit 2012 stark gestiegen und seit 2017 auf einem konstant hohen Niveau.

Bei Ecstasy gab es die meisten Beanstandungen. Von den 258 Proben waren rund 30 Prozent waren so überdosiert, dass massive Nebenwirkungen drohten. Übelkeit, Erbrechen, Muskelzittern,
Kieferkrämpfe und starke Erhöhung der Körpertemperatur können bei weit geringeren Dosierungen als bei den festgestellten Proben auftreten.

Koffein als Streckstoff für Speed

Bei Speed enthielten lediglich 31 Prozent der 257 Proben ausschließlich Amphetamin. Häufigster Streckstoff war Koffein, das in Kombination mit Amphetamin zu starken Belastungen des Herz-Krieslaufsystems führen kann.

In acht Prozent aller untersuchten Substanzen wurden neue psychoaktive Substanzen (NPS) nachgewiesen, deren Langzeitfolgen noch kaum erforscht sind. Der Anteil der unerwarteten Nachweise von NPS ist laut „checkit!“ gestiegen.

Die Beratungsstelle Checkit! analysiert kostenlos Drogen und warnt aber, dass es grundsätzlich keinen risikofreien Konsum von Drogen gibt – auch dann, wenn sie vorher analysiert wurden. Analysen werden bei Events durchgeführt, dann liegen Ergebnisse in etwa einer Stunde am Veranstaltungsort vor. In der Homebase in Mariahilf können Proben anonym und kostenfrei montags und freitags (mit Terminvereinbarung) abgegeben werden. Proben können auch in drei Apotheken (nach Online-Anmeldung) abgegeben werden.