Gelände für PVA-Garage
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Chronik

Strittiger Garagenbau am Handelskai

Eine am Handelskai geplante Hochgarage der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) erhitzt die Gemüter. Die Bezirksvertretung Leopoldstadt ist einstimmig gegen das Projekt, sie befürchtet mehr Verkehr. Die PVA erwartet hingegen Erleichterungen.

Es geht um ein Grundstück Höhe Handelskai 138-150. Hauptargument der Projektgegner ist der Verlust von Grünraum. Grünraum, der ohnehin nur von Hundebesitzern genützt worden sei, sagte eine Anrainerin, während andere sich über das Fällen von Bäumen beklagten. Doch ein Lokalaugenschein von „Wien heute“ zeigte, dass die Baumreihen an der Front zum Handelskai auf der Rückseite stehen geblieben sind. Nur am Areal, das als Bauland gewidmet ist, wie die PVA betont, sind die Bäume gerodet worden.

Einfachere Erreichbarkeit für Patienten

Der Bau der rund 17 Meter hohen Garage mit 442 Stellplätzen erfolgt laut PVA im Zuge der Generalsanierung des Komplexes. Gerodet worden seien die Bäume auf Basis eines Bescheids mit strikten Auflagen, wie PVA-Sprecherin Natalie Hiess betonte: „Es ist wirklich für jeden einzelnen Baum eine Ersatzpflanzung von einem bis zu mehrere Bäume vorgesehen.“

Rendering für geplante PVA-Garage
PVA/Goldbeck Rhomberg GmbH
Die Garage soll 442 Stellplätze haben

Die bestehende Garage mit 760 Stellplätzen sei zu klein geworden, so die PVA: „Es sind hier Patientinnen und Patienten, die zu ihren Therapien im Rehabilitationszentrum für ambulante Rehabilitation kommen. Und die sind auf Krücken unterwegs. Die sind im Rollstuhl. Und damit die sicher zu ihren Therapien kommen, braucht es hier kurze Anfahrtswege und daher wird das Projekt Hochgarage realisiert.“ Auch Anrainerinnen und Anrainer könnten die Garage benutzen.

Aufregung um geplante Hoch-Garage

Die geplante Garage der Pensionsversicherungsanstalt am Handelskai sorgt für Unstimmigkeit. Weil sie mehr Verkehrsaufkommen und den Verlust von Grünraum befürchtet, ist die Bezirksvertretung Leopoldstadt einstimmig gegen das Projekt. Die PVA sieht hingegen eine Entlastung der Parkplatzsituation.

Bewilligungen da, Bezirk dagegen

Die Bezirksvertretung hatte sich schon in der Vergangenheit einstimmig gegen den Bau ausgesprochen. Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) will seine Meinung nicht ändern und Projektgegner bleiben: „Ich bin nicht glücklich, so wie die Bürgerinnen und Bürger, dass dieses Projekt gebaut wird. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Bewilligungen alle da sind.“

Der Bezirkschef und die NEOS forderten den Sozialminister brieflich auf, das Projekt zu kippen. Aus dem Ministerium hieß es dazu, dass es angesichts der Selbstverwaltung der PVA keine rechtliche Möglichkeit zum Eingreifen gebe. Der Baubeginn ist laut PVA für Oktober geplant. Die Sanierung und der Bau der Garage sollen 2026 beendet sein.
Baubeginn ist also im Oktober, inklusive Sanierung will man 2026 fertig sein, so die PVA.