Chronik

Aufregung um Fluglärm in Wien

Derzeit gibt es Unmut über Fluglärm in der Donaustadt: Der Stadtteil Essling liegt in der Einflugschneise der Piste 16 des Wiener Flughafens, wo bei Südostwind besonders viele Flugzeuge landen. Die Stadt evaluiert derzeit die Fluglärmzonen.

Viele Passagier- und Frachtmaschinen fliegen im Landeanflug direkt über den Stadtteil im Osten Wiens. Das missfällt einigen Anwohnerinnen und Anwohnern. „Das ist wirklich eine Katastrophe. Jeden Tag ab fünf in der Früh“, sagte ein Frau gegenüber „Wien heute“. „Sie fliegen jetzt in einem Dreiminutentakt. Da passt doch gar keiner mehr dazwischen rein“, sagte ein Bewohner.

Manchmal sei es sehr schwierig, weil die Maschinen fast bis Mitternacht fliegen würden, sagte ein anderer Bewohner. Aber: „Wir haben gewusst, als wir hergezogen sind, dass es Fluglärm gibt. Also brauche ich mich jetzt nicht aufregen.“ Eine weitere Bewohnerin meinte, dass es manchmal einfach lästig sei.

Austro Control: „Windsituation macht es notwendig“

Zwischen 21.00 Uhr am Abend und 7.00 Uhr in der Früh hat der Flughafen Wien-Schwechat eine Single-Runway-Operation. Das heißt, es wird eigentlich nur mehr eine Landebahn genutzt. Die Piste „16/34“ wird in der Regel nicht mehr genutzt. Die Flieger landen auf der Piste „11/29“.

Nur in Ausnahmefällen dürfen laut der Aufsichtsbehörde Austro Control in der Nacht die Landeanflüge über das Wiener Stadtgebiet Essling und über die Piste 16 geführt werden. Zu diesen Ausnahmen zählen etwa Ambulanzflüge, Schlechtwetter oder Süd- und Südostwind. Letzte Woche ist der Wind dauerhaft aus dieser Richtung gekommen. Daher ist die Ausnahme ist daher fast zur Regel geworden.

„Derzeit herrscht eine stabile Ostwindwetterlage vor. Diese Windsituation macht es notwendig, dass anfliegende Luftfahrzeuge auf die Piste 16, daher im Anflug über Essling, geführt werden“, sagte ein Sprecher der Austro Control auf Nachfrage.

Anrainer leiden unter vermehrten Fluglärm

Essling in der Donaustadt liegt in der Einflugschneise des Wiener Flughafens. Immer mehr Anreiner beschweren sich nun über Fluglärm.

Stadt evaluiert Fluglärmzonen

Im Rahmen eines Lärmschutzprogrammes übernimmt der Flughafen Wien-Schwechat, je nach Lärmbelastung, anteilig die Kosten für Lärmschutzmaßnahmen. Bisher ist das aber nur für Gebiete in Niederösterreich der Fall. Künftig könnte das auch in Wien der Fall sein.

„Eine Kostenübernahme beziehungsweise Förderung seitens des Flughafens ist an die objektive Lärmbelastung in den sogenannten Fluglärmzonen, also vom Fluglärm betroffene Gebiete, gebunden. Die Fluglärmzonen werden aktuell einer Evaluierung unterzogen, die zeigen wird, ob für Wien entsprechende Gebiete auszuweisen sein werden“, hieß es aus der Umweltschutzabteilung der Stadt (MA 22) in einem schriftlichen Statement gegenübher „Wien heute“.