Medikamente
APA/Hans Punz
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Gesundheit

Medikamentenanalyse in Apotheken geplant

Bald werden Personen, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen, in ihrer Apotheke eine Medikationsanalyse erstellen lassen können. Ein entsprechendes Pilotprojekt der Apothekerkammer tritt jetzt in eine neue Phase ein.

Alle Patientinnen und Patienten, die sich um eine Teilnahme an dem Projekt beworben haben, sind jetzt aufgenommen, sämtliche Erstgespräche haben stattgefunden. Die Rekrutierungsphase der Patienten ist somit abgeschlossen. Die Medikationsanalyse ist eine Dienstleistung der Apothekerinnen und Apotheker und kann zukünftig rund einer halben Million Menschen in Österreich zugutekommen, so Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer und Projektverantwortlicher.

Pilotstudie in Wien

An der Pilotstudie nehmen 15 Wiener Apotheken mit insgesamt mehr als 200 Patientinnen und Patienten teil. Alle Teilnehmenden nehmen mehrere Medikamente gleichzeitig. Im Rahmen von persönlichen Gesprächsterminen in der Apotheke werden die Medikation und das Wohlbefinden der Teilnehmenden systematisch und anhand eindeutig festgelegter Kriterien erfasst. Dafür wurde auch eine eigene Software entwickelt.

Alle Arzneimittel im Blick

Bei der Medikamentenanalyse können nicht mehr benötigte Medikamente identifiziert und Wechselwirkungen minimiert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: verbesserte Gesundheit, geringere Kosten, erhöhte Gesundheitskompetenz. Mehr als 500.000 Österreicherinnen und Österreicher über 60 Jahre sind von Polypharmazie – also von der Einnahme mehrerer Arzneimittel gleichzeitig – betroffen.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt die Universitätsklinik für klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich Mitte 2024 vorliegen und dazu beitragen, dass die Medikationsanalyse bald in allen 1.400 Apotheken ausgerollt werden kann.