Maisfeld in Wien
ORF
ORF
Wirtschaft

Wetterextreme: Ernteausfälle bei Mais

Die Wetterextreme sind auch heuer eine große Herausforderung für die Wiener Landwirtschaft. Die Landwirtinnen und -wirte kämpfen beispielsweise mit mehr Pilzbefall etwa beim Getreide und Ernteausfällen beim Mais.

Ein „Wien heute“-Lokalaugenschein auf einem Maisfeld in Stammersdorf zeigt: Die Maispflanzen sind teilweise weniger als einen Meter hoch, die Maiskolben sind kleiner als im Durchschnittsjahr oder bleiben heuer ganz aus.

Das große Problem seien „Schwankungen zwischen Trockenheit und extremem, langanhaltendem Regen und dann wieder sehr trockenen Phasen“ schilderte Landwirt Ambros Steindl. „Das hat sich auch ausgewirkt, dass man zum Beispiel beim Mais Unkrautmaßnahmen biologisch nicht durchführen konnte.“

Gemüsepflanze mit Verbrennungsschäden
ORF
Gärtnerin Petra Fleischhacker beobachtete Sonnenschäden an ihren Pflanzen

Verbrennungen an Pflanzen durch Hitze

„Mais leidet natürlich immer sehr stark unter der Hitze“, meinte Norbert Walter, Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer. Bei längeren Trockenperioden hintereinander komme der Mais nicht in die Höhe – „da kann man relativ wenig machen.“

Die Hitze sorgte auch im Gärtnereibetrieb von Petra Fleischhacker für Schäden, nämlich durch Verbrennungen an den Pflanzen. „Das ist dieses Jahr schon ziemlich heftig gewesen. Wenn man nicht sofort das Glashaus schattiert und sich ein bisschen länger Zeit lässt, dann ist die Pflanze oben eigentlich tot“, erzählte die Gärtnerin.

Landwirtschaft leidet unter Hitze

Für die Wiener Landwirtinnen und Landwirte sind die extremen Wettersituationen auch dieses Jahr sehr herausfordernd. Vermehrter Pilzbefall etwa beim Getreide sowie Ernteausfälle beim Mais machen der Landwirtschaft zu schaffen.

Pilze vor allem im Biobereich Problem

Durch den vermehrten Regen sind zudem einige Pflanzen wie Wein und Weizen, vor allem im Biobereich, immer wieder von Pilzbefall betroffen. Für Kopfzerbrechen unter den Landwirten sorgen zudem unerwünschte Gäste wie Ziesel, Hasen und Rehe, die teilweise Trauben von den Weinpflanzen herunterfressen. In den vergangenen Jahren gebe es zudem vermehrt Schneckenplagen, so Fleischhacker – die dafür mit Laufenten jedoch bereits eine Lösung fand.

Der Wiener Weinbau profitierte heuer zwar grundsätzlich vom vielen Regen im Frühling. Doch auch auf den Weinfeldern ist die starke Hitze erkennbar: „Man sieht auch schon teilweise Spuren von Verbrennungen“, beschrieb Landwirt Steindl, denn die Trauben würden manchmal zu frei hängen.

Weintrauben mit Verbrennungsschäden
ORF
Auch an Weintrauben gab es Schäden – trotzdem wird eine sehr gute Ernte erwartet

„Sehr gute“ Weinernte erwartet

Trotz verschiedener Probleme fallen einige Produkte heuer auch sehr gut aus: „Bei mir in der Gärtnerei war das Fruchtgemüse ganz, ganz toll dieses Jahr“, also etwa Paprika, Melanzani, Gurken und Tomaten, so Gärtnerin Fleischhacker.

Und trotz teils verbrannter Trauben erwartet etwa der Wiener-Landwirtschaftskammer-Präsident eine „sehr gute“ Weinernte, wenn es keine Probleme wie Hagelschäden oder Unwetter mehr gebe. Auch die Getreideernte „ist ganz gut in Ordnung“, so Walter.