Der überwiegende Teil des Gebäudes stammt aus dem 19. Jahrhundert, laut Justizministerin Alma Zadic (Grüne) wird es den Anforderungen eines modernen Vollzugs- und Gerichtsgebäudes nicht mehr gerecht. Am Landesgericht werden daher etwa die Büro- und Sanitärräume saniert, eine Klimatisierung eingebaut, die Leitungen erneuert und die Kantine umgebaut.
In der Justizanstalt Josefstadt, dem größten Gefängnis Österreichs, werden die Haftbedingungen verbessert. Statt der Großhafträume soll es künftig maximal eine Viererbelegung geben. Auch große Gemeinschaftsduschen soll es keine mehr geben. Außerdem werden die Wirtschaftsräume und die gesamte Haustechnik erneuert sowie Barrierefreiheit hergestellt. Auch eine thermische Sanierung ist vorgesehen – und die graue Fassade soll ebenfalls mit farblichen Elementen aufgelockert werden.
Dritter öffentlicher Eingang
Weiters bekommt das „Graue Haus“ einen dritten öffentlichen Eingang – in der Alser Straße (Frankhplatz 1, gegenüber der Nationalbank). Dieser ist ab 4. September zugänglich, weil der Eingang in der Wickenburggasse am 1. September zu Mittag gesperrt wird. Der Zutritt ist zudem weiter über den Eingang in der Landesgerichtsstraße möglich. Ab 4. September gehen auch zahlreiche provisorische Gerichtssäle in Betrieb – weil die bestehenden Säle ebenfalls generalsaniert werden.
Abgeschlossen sollen die Arbeiten beim Wiener Straflandesgericht etwa 2028 sein, bei der Justizanstalt Josefstadt etwa 2032. Die Kosten wurden bei der Ankündigung des Vorhabens 2021 mit rund 200 Millionen Euro beziffert. Sie werden ungefähr je zur Hälfte aus dem Justizbudget und von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) als Gebäudeeigentümerin getragen.