Einkaufstaschen in Papier diverser Modehäuser
Gunnar Meier, Schweiz
Gunnar Meier, Schweiz
Kultur

Neue MAK-Schau hinterfragt Mode

Die neue Ausstellung „Critical Consumption“ im Wiener MAK setzt sich mit dem Thema Mode auseinander. Es geht um die Entwicklung der Shopping-Kultur und der Nachhaltigkeit. Die Ausstellung ist ab Mittwoch zu sehen.

Das Wiener MAK auf dem Stubenring wirft mit „Critical Consumption“ einen, wie schon der Name der Ausstellung verdeutlicht, kritischen Blick auf einen Bereich, der wie kaum ein zweiter für Konsum, den ständigen Wunsch nach Neuem und schnellen Wandel steht: auf den der Modeindustrie.

„Von den Nachhaltigkeitsthemen ist es eines, das bereits gut in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist“, sagt MAK-Generaldirektorin Lilli Hollein. Das Thema beinhalte aber viele Ansätze, „die man verstärken, illustrieren und diskutieren“ müsse. In mehreren Blöcken wird unter anderem erzählt, woher das Konsumverhalten und der Modebegriff kommen.

Entwicklung der Modeindustrie

Historische Objekte in der Schau verdeutlichen, wie sich der Modekonsum ausgehend von der Industriellen Revolution im Globalen Norden entwickelt hat. Veranschaulicht werden Technologie- und Materialinnovationen ebenso wie die Entfaltung der urbanen Shopping-Kultur. Künstlerische Positionen beziehen sich auf die komplexe Verflechtung von Konsum und Produktion sowie deren globale Auswirkung.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Vitrine mit Ausstellungsobjekten zur neuen Schau im MAK
MAK/Georg Mayer
Historische Ausstellungsobjekte in der neuen Schau im MAK, „Critical Consumption“
Stopfmustertuch mit eingesticktem Monogramm aus dem 19. Jahrhundert
MAK/Branislav Djordjevic
Stopfmustertuch mit eingesticktem Monogramm aus dem 19. Jahrhundert
Vitrine mit Ausstellungsobjekten zur neuen Schau im MAK
MAK/Georg Mayer
Ausstellungsraum der neuen MAK-Schau
Kleider- bzw. Stoffreste liegen aufeinander getürmt
The Nest Collective
Müllhalde mit Kleider- und Stoffresten
Vitrine mit historischen Ausstellungsobjekten zur neuen Schau im MAK
MAK/Georg Mayer
Historischer Blick auf die Entwicklung der Mode
Bedruckte T-Shorts hängen auf Kleiderhaken bei der neuen Schau im MAK
MAK/Georg Mayer
Bedruckte T-Shirts in der neuen MAK-Ausstellung

Auch Lösungen zum Recycling werden angeboten: eine Tasche aus Lkw-Planen etwa, oder ein aus französischen Militärportemonnaies gefertigtes Kleid. Besucherinnen und Besucher „finden hier auch die Möglichkeit, sich für zu Hause eine Kleiderschrankanalyse mitzunehmen, um sich mit dem eigenen Modekonsum auseinanderzusetzen“, erläutert Ausstellungskuratorin Lara Steinhäußler.

Explizit hingewiesen wird außerdem auf eine T-Shirt-Installation. Auf den Leiberln sind Fakten, wie zum Beispiel der Wasserverbrauch bei der Produktion, und Zitate aufgedruckt. Die von einem Rahmenprogramm begleitete, ein Jahr laufende Ausstellung eigne sich auch speziell für die Vermittlung an Schulklassen, betont Hollein. Die Ausstellung soll auf geschichtliche Querverbindungen aufmerksam machen und für ein verantwortungsvolles Konsumieren plädieren.