Das Wiener MAK auf dem Stubenring wirft mit „Critical Consumption“ einen, wie schon der Name der Ausstellung verdeutlicht, kritischen Blick auf einen Bereich, der wie kaum ein zweiter für Konsum, den ständigen Wunsch nach Neuem und schnellen Wandel steht: auf den der Modeindustrie.
„Von den Nachhaltigkeitsthemen ist es eines, das bereits gut in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist“, sagt MAK-Generaldirektorin Lilli Hollein. Das Thema beinhalte aber viele Ansätze, „die man verstärken, illustrieren und diskutieren“ müsse. In mehreren Blöcken wird unter anderem erzählt, woher das Konsumverhalten und der Modebegriff kommen.
Entwicklung der Modeindustrie
Historische Objekte in der Schau verdeutlichen, wie sich der Modekonsum ausgehend von der Industriellen Revolution im Globalen Norden entwickelt hat. Veranschaulicht werden Technologie- und Materialinnovationen ebenso wie die Entfaltung der urbanen Shopping-Kultur. Künstlerische Positionen beziehen sich auf die komplexe Verflechtung von Konsum und Produktion sowie deren globale Auswirkung.
Auch Lösungen zum Recycling werden angeboten: eine Tasche aus Lkw-Planen etwa, oder ein aus französischen Militärportemonnaies gefertigtes Kleid. Besucherinnen und Besucher „finden hier auch die Möglichkeit, sich für zu Hause eine Kleiderschrankanalyse mitzunehmen, um sich mit dem eigenen Modekonsum auseinanderzusetzen“, erläutert Ausstellungskuratorin Lara Steinhäußler.
Explizit hingewiesen wird außerdem auf eine T-Shirt-Installation. Auf den Leiberln sind Fakten, wie zum Beispiel der Wasserverbrauch bei der Produktion, und Zitate aufgedruckt. Die von einem Rahmenprogramm begleitete, ein Jahr laufende Ausstellung eigne sich auch speziell für die Vermittlung an Schulklassen, betont Hollein. Die Ausstellung soll auf geschichtliche Querverbindungen aufmerksam machen und für ein verantwortungsvolles Konsumieren plädieren.