Visualisierung Christian-Broda-Platz
Carla Lo Landschaftsarchitektur
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chronik

„Klimafittes Tor“ Christian-Broda-Platz

Der Christian-Broda-Platz in Mariahilf ist nicht gerade als Wohlfühlort bekannt. Die Fläche zwischen Westbahnhof und Mariahilfer Straße soll umgestaltet werden. Entsiegelung, neue Bäume und Wasserspiele sollen den Platz freundlicher werden lassen.

Die Stadt will laut ihrer Ankündigung ein klimafittes Tor zur Mariahilfer Straße schaffen: Dafür soll helles Pflaster den Asphalt ersetzen, das sich weniger stark erhitzt und Wasser versickern lässt. 1.300 Quadratmeter sollen begrünt, neben sieben schon vorhandenen 25 neue Bäume gepflanzt werden. Kletterpflanzen sollen sich um zwei Lüftungsbauwerke für die U-Bahn ranken, drei Wasserspiele mit je 25 Nebel- und Wasserdüsen, vier Nebelstelen und zwei Trinkbrunnen für Abkühlung sorgen.

Die Sonnensegel bleiben erhalten. Der stark frequentierte Platz befindet sich größtenteils oberhalb einer Tiefgarage sowie von U-Bahnschächten und muss auch die Zufahrt von Einsatzfahrzeugen gewährleisten. Das habe die Errichtung von Grünanlagen zur Herausforderung gemacht. Dennoch sei bei der Planung darauf geachtet worden, so viel wie möglich Begrünung zu schaffen, so die Stadt.

Visualisierung Christian-Broda-Platz
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Neue Radwege, weniger Fahrspuren

Im Zuge der Umgestaltung des Platzes sollen auch Radwege entstehen. Sie sollen in der Inneren Mariahilfer Straße zwischen dem Gürtel und der Stumpergasse auf beiden Seiten der Fahrbahn jeweils mindestens zwei Meter breit und baulich getrennt jeweils in eine Richtung führen.

Bisher waren in diesem Bereich nur schmale Mehrzweckstreifen für den Radverkehr markiert. Der neue baulich getrennte Radweg in Richtung stadtauswärts wird auch über die Mittelzone zwischen den Gürtelfahrbahnen weitergeführt, wo es bisher ebenfalls nur einen schmalen Mehrzweckstreifen gab. So entstehe eine deutlich verbesserte Verbindung von Mariahilf nach Rudolfsheim-Fünfhaus.

In der Mittelzone entfällt jeweils ein Abbiegestreifen für den motorisierten Verkehr. Der Platz wird für den neuen breiten Radweg bzw. für eine neue Grünfläche mit vier Hochstammsträuchern genutzt. Durch die Umbaumaßnahmen sind Radverkehr und motorisierte Verkehr besser entflochten.

Christian-Broda-Platz wird umgestaltet

25 Bäume, 1300 Quadratmeter Grünflächen, drei Wasserspiele, vier Nebelstellen und zwei Trinkbrunnen werden den Platz künftig kühlen und schöner gestalten. Im Herbst 2024 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

„Cooler und lebenswerter Platz“

Der Radwegebau beginnt noch in diesem Jahr, die Umgestaltung des Christian-Broda-Platzes im nächsten Jahr. Entstehen solle ein „klimafitter und einladender Eingang in die beliebte Mariahilfer Straße“, sagte Planungsstadträtin Ulli Sima SPÖ): "Kombiniert mit der Errichtung baulich getrennter Radwege setzen wir ein in jeder Hinsicht großartiges Projekt um, das den Ansprüchen unserer klimafitten Stadtgestaltung entspricht.“

„Die Umgestaltung wird weit mehr als nur ein optisches Facelifting“, versprach Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) bei der Präsentation der Pläne: „Gemeinsam mit der hellen Pflasterung und dem neuen Radweg wird der Platz in Zukunft sicherer, cooler und lebenswerter.“

FPÖ: „Eldorado für Problemgruppen“

Der Bezirksparteiobmann der FPÖ Mariahilf, Leo Kohlbauer, bezeichnete die Pläne als „an der Lebensrealität der Anrainer vorbeigehend“. „Problemgruppen“ würde um Millionen ein „Eldorado“ geschaffen, das für Anrainer unbenutzbar würde. Verkehrsmäßig würde der Wegfall einer Fahrspur zudem zu einem Verkehrschaos vor der Stumpergasse führen. Kohlbauer erinnerte an seinen Vorschlag, eine Markthalle für regionale Anbieter am Eingang zur Mariahilfer Straße zu errichten.