Samariterbund: Größter Sozialmarkt in Wien mit neuem Konzept und Outfit
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„Entstigmatisierter“ Sozialmarkt eröffnet

Vor knapp 15 Jahren hat der erste Sozialmarkt des Samariterbund Wiens in Floridsdorf eröffnet. Nun wurde er von Grund auf renoviert und mit einem modernen Konzept versehen. Die Betreiber wollen ein „entstigmatisiertes Einkaufsumfeld“ ermöglichen.

„Der Umbau kann auch Menschen, die von Armut bedroht sind, aber bislang noch nicht bei uns eingekauft haben, die Hemmung nehmen, dieses Sozialangebot zu nutzen – sie können sich hier so vertraut wie in kommerziellen Supermärkten bewegen und trotzdem von den stark vergünstigten Preisen profitieren“, sagte die Präsidentin des Wiener Samariterbunds Susanne Drapalik.

In Wien gibt es rund 30 Sozialmärkte, fünf davon vom Samariterbund. Das Geschäft in der Frömmlgasse ist das bisher größte. Geboten werden in den Sozialmärkten Nahrungsmittel und Hygieneartikel für Menschen mit geringem Einkommen zu stark reduzierten Preisen. „Die Nachfrage ist im Laufe des vergangenen Jahres um 40 Prozent gestiegen. Registrierte Kundinnen und Kunden, aktuell sind es rund 22.000, können neben den günstigen Waren auch eine kostenlose Sozialberatung in Anspruch nehmen“, hieß es.

Samariterbund: Größter Sozialmarkt in Wien mit neuem Konzept und Outfit
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Attraktives Ambiente soll Hemmschwelle senken, im Sozialmarkt einzukaufen

„Menschen, die jetzt weniger Geld zur Verfügung haben“

In den vergangenen Jahren sei es vor allem um Vermeidung von Lebensmittelverschwendung gegangen, sagte Georg Jelenko vom Samariterbund. Seit einem Jahr sei das anders. Die Menschen kommen, weil sie schlicht mit ihrem Geld nicht mehr auskommen und es kommen viele verschiedene Kundinnen und Kunden. „Es sind einfach Menschen, die jetzt weniger Geld zur Verfügung haben. Das geht von Angestellten, bis hin zu alleinerziehenden Müttern, aber auch sehr viele Pensionisten mit der Mindestpension“, so Jelenko.

Erster Sozialmarkt des Samariterbunds eröffnet

Vor knapp 15 Jahren hat der erste Sozialmarkt des Samariterbund Wiens in Floridsdorf eröffnet. Nun wurde er von Grund auf renoviert und mit einem modernen Konzept versehen. Die Betreiber wollen ein „ein entstigmatisiertes Einkaufsumfeld“ ermöglichen.

Eine der Kundinnen in der Frömmlgasse ist Conny. Die 74-Jährige bezieht Mindestpension und ist durch die steigenden Preise zunehmend armutsgefährdet. „Bald werde ich mit den Zähnen Probleme haben und ich habe kein Geld, um zum Zahnarzt zu gehen und das ist sehr peinlich“, erzählt sie. In einen normalen Supermarkt zu gehen, wäre für Conny finanziell unmöglich.