Viele Teigtaschen in Tiefkühler
Marktamt Wien
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Chronik

Wieder illegale Teigtascherlfabrik entdeckt

Das Marktamt hat in Wien erneut eine illegale Teigtascherlfabrik ausgehoben. Sie befand sich in einem ehemaligen asiatischen Lokal in Floridsdorf. Das Marktamt spricht von „gravierenden hygienischen Missständen“. 700 Kilo Teigtascherln wurden beschlagnahmt.

Dieses Mal wurde nicht in einer Wohnung, sondern in einem aufgelassenen asiatischen Lokal in Floridsdorf produziert, berichtete das Marktamt gegenüber Radio Wien. So sei es auch einfacher gewesen, auf die Spur der illegalen Produktion zu kommen: „Alte Gasthäuser haben wir sowieso auf dem Radar. Denn es könnte ja sein, dass dort immer wieder jemand aufsperrt und Gäste bewirtet. Und wenn da dann eine Seitentür offen ist, dann werden wir skeptisch und schauen uns das natürlich an“, so Alexander Hengl, Sprecher des Marktamts.

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Mehrere Tascherl auf einer Arbeitsfläche
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Teigtaschen in Tiefkühler
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Teigtaschen in Sackerl
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Viele Teigtaschen
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Leiter des Marktamts Andreas Kutheil hält Teigtaschen-Sackerl
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Ehemaliger Gastraum umfunktioniert

In dem ehemaligen Lokal sei allerdings nicht die Küche in Betrieb gewesen. Stattdessen wurde ein nicht einsehbarer Gastraum zur Produktionsstätte umfunktioniert. „Man hat da die Möbel rausgenommen und andere Möbel hineingestellt – sodass man halt notdürftig irgendwie arbeiten konnte“, so Hengl. Bei der Kontrolle seien zwei Personen angetroffen worden, die gerade mit der Teigtascherlproduktion beschäftigt gewesen seien. Zudem habe man mehrere volle Tiefkühlgeräte und Produktionsmaschinen gefunden – allesamt stark verdreckt.

Wieder illegale Teigtascherlfabrik entdeckt

Das Marktamt hat in Wien erneut eine illegale Teigtascherlfabrik ausgehoben. Sie befand sich diesmal in einem ehemaligen asiatischen Lokal in Floridsdorf. Das Marktamt spricht von „gravierenden hygienischen Missständen“. 700 Kilo Teigtascherln wurden beschlagnahmt.

Hygienemaßnahmen seien generell nicht eingehalten worden. „Wenn Rechnungen und Lebensmittel durcheinander gelagert werden, wenn dort augenscheinlich schon länger nicht mehr gereinigt wurde, wenn dort nicht einmal eine Waschgelegenheit dabei ist, damit man sich zumindest dazwischen einmal die Hände waschen kann, dann sprechen wir schon von gravierenden Missständen“, so Hengl. Auch die Möbel mit Polsterbezug seien natürlich keinesfalls für eine solche Produktion geeignet.

Das Lokal in Floridsdorf von außen
ORF
Dieses Mal wurde in einem leerstehenden Lokal in Floridsdorf produziert

700 Kilo Teigtascherln beschlagnahmt

Insgesamt wurden 700 Kilo Teigtascherln beschlagnahmt. „Zusätzlich wird es Anzeigen von uns geben. Das fängt an bei unbefugter Gewerbeausübung und geht weiter zu den Hygienebestimmungen. Das heißt, da reden wir schon von ziemlich enormen Strafen“, so Hengl. Die Höhe dürfte sich im Bereich mehrerer tausend Euro bewegen.

Allerdings gebe es auch diesmal keine Hinweise auf das dahinterstehende Netzwerk: „Es gab auch dieses Mal keinerlei schriftliche Aufzeichnungen. Lediglich Rezepte und Beschriftungen, wie viel Stück mit welcher Sorte wo tiefgekühlt sind. Abnehmer oder ähnliches haben wir leider wieder nicht gefunden“, so Hengl. Die Suche gehe aber natürlich weiter.

2019 gab es in der Bundeshauptstadt den Teigtascherlskandal, seither wurde in diesem Bereich verstärkt kontrolliert. Bis 2020 wurden 15 illegale Produktionsstätten gefunden und geschlossen. Die Jiaozi waren teilweise unter katastrophalen hygienischen Bedingungen hergestellt worden. Zuletzt wurde im März 2022 eine illegale Teigtascherlfabrik in Favoriten ausgehoben.