Open House Wien
Marlene Rahmann
Marlene Rahmann
Kultur

Open House von Beichtstuhlbar bis Pendelraum

Am Wochenende bietet das Open House die Chance, spannende Architekturprojekte in Wien und Umgebung zu besichtigen. In diesem Jahr kann unter anderem eine Beichtstuhlbar, ein Büchermagazin, ein Wasserbaulabor oder auch ein Panorama in luftiger Höhe besucht werden.

Eine Bar mit Elementen eines ehemaligen Beichtstuhls im magdas Hotel Vienna City, ein Panorama in luftiger Höhe vom DC-Tower und vieles mehr bekommt man 9. und 10. September zwischen 09.00 Uhr und 17.00 Uhr bei der Open House Wien zu sehen. Schon zum zehnten Mal gibt es im Rahmen des Festivals Führungen durch sonst nicht oder schwer zugängliche Architektur in Wien und Niederösterreich. Das heurige Repertoire ist unter dem Motto „So lebt und lernt die Stadt!“ breit aufgestellt.

Möglich gemacht wird das Festival durch 177 Freiwillige sowie Expertinnen und Experten, die Interessierte kostenfrei und ohne Anmeldung durch die vielfältigen Gebäude führen.

Besichtigung des neuen Wasserbaulabors der BOKU

Die zugänglichen Architekturprojekte sind in drei „Thementrails“ gegliedert. Unter dem Titel „IG Architektur Dialog – das gute Leben in der Stadt?“ kann man mit Architektinnen und Architekten sowie Bauherrinnen und Bauherren ins Gespräch kommen.

Der „Lebenslanges Lernen“-Trail wirft hingegen den Fokus auf Bildungsstätten. So reicht das Angebot etwa von einer der letzten Chancen, das Büchermagazin der Universität Wien, das in den nächsten Jahren nach Floridsdorf übersiedelt wird, zu sehen, bis hin zur Besichtigung des neuen Wasserbaulabors der Universität für Bodenkultur (BOKU). Dort kann der „Main Channel“, eine 1.940 Quadratmeter große Halle für Versuche zu Themen wie Hochwasserschutz und Wasserkraft, begangen werden.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Wientalterrassen
Daniel Hawelka
Don Bosco Kirche
Universität Wien/ René Steyer
Gartenbaukino
Filmgut Thomas Zeller
Magdas Hotel City
BWM Architekten/Severin Wurnig
Universitätsbibliothek Wien
Filmgut Thomas Zeller
Bürohaus Andreasgasse
Anna Stöcher
Amerlingenhaus
Dieter Henkel
Skywood
Baukult
TU Wien Bibliothek
Peter Haas

Mischung aus Rückzug und Begegnung

Der „Mid-Century-Vienna“-Trail führt zu bekannten und unbekannteren Gebäuden der vom Wiederaufbau geprägten Epoche der 1950er und frühen 1960er. Dazu zählt unter anderem magdas hotel city, das als Beispiel gelungener Nachnutzung gilt. Das in den 1960er-Jahren erbaute Gebäude war ursprünglich ein Priesterwohnhaus. In dem Hotel, das letztes Jahr eröffnet wurde, werden Personen mit Fluchthintergrund zu professionellen Gastgeberinnen und Gastgebern ausgebildet.

Bei dieser Transformation war das Ziel, die Mischung aus Rückzug und Begegnung zu bewahren. So blitzen Spuren aus der Vergangenheit immer wieder durch: Einzelne Fensterelemente erinnern stark an Pfarrgebäude, Überreste eines Beichtstuhls zieren die Bar und die Kapelle im obersten Stockwerk, die noch heute nahezu unverändert als Raum zur Kontemplation dienen soll, ist schon von Außen erkennbar.

Teil des „Mid-Century-Vienna“-Trails ist unter anderem auch die fast gänzlich im Originalzustand erhaltene Don-Bosco-Kirche von Robert Kramreiter mit ihren kunstvoll gestalteten Betonfensterelementen.

Panorama aus 210 Metern Höhe zu genießen

Ein besonderes Schmankerl für Schwindelfreie ist der DC-Tower, der Besucherinnen und Besuchern aus 210 Metern Höhe ein Panorama von Wien sowie Einblicke in den „Pendelraum“, in dem sich ein 300 Tonnen schwerer sogenannter Schwingungstilger befindet, der durch den Wind verursachte Schwingungen ausgleicht, bietet.