Neuer Gemeindebau in der Ottilie-Bondy-Promenade in Floridsdorf
PID/Alexandra Kromus
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Politik

Neue Gemeindewohnungen: Erst ein Fünftel fertig

5.500 neue Gemeindewohnungen sollen in Wien gebaut werden – so das Ziel der Stadtregierung. Bis 2025 sollen diese „auf den Weg gebracht werden“, steht im Koalitionsabkommen von SPÖ und NEOS. Fertig ist bisher erst ein Fünftel der angekündigten Wohnungen.

1.033 neue Gemeindewohnungen sind bisher fertiggestellt und an die Bewohnerinnen und Bewohner übergeben worden, heißt es aus dem Büro von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) auf Anfrage von Radio Wien. Die neuen Wohnungen verteilen sich demnach auf neun Gemeindebauten – etwa in der Schäffergasse auf der Wieden, am Handelskai in der Leopoldstadt oder in der Ottilie-Bondy-Promenade in Floridsdorf.

Weitere rund 620 Wohnungen werden laut Angaben von Gaals Büro gerade gebaut, an die 2.900 befinden sich „in vertiefter Planung“. Bleiben jedoch noch ungefähr tausend Gemeindewohnungen, die noch nicht auf Schiene sind, beziehungsweise zumindest noch nicht öffentlich kommuniziert. Teilweise sei die Widmung der Grundstücke noch nicht geklärt, in anderen Fällen wolle man etwa noch Gespräche mit den Anrainerinnen und Anrainern führen, schildert ein Sprecher der Wohnbaustadträtin.

Kein Zeitpunkt für Fertigstellung im Koalitionsabkommen

Beim Ziel der 5.500 neuen Gemeindewohnungen sei man jedoch auf Kurs, wird betont. Gefragt nach den Auswirkungen der Pandemie, der Inflation und der Probleme in der Baubranche, heißt es, es habe immer wieder branchenübliche Verzögerungen gegeben, etwa durch Konkurse von Baufirmen. Man spüre natürlich die Komplikationen in der Baubranche und die wirtschaftlichen Entwicklungen. Aber: Der Plan sei dadurch nicht gefährdet.

Visualisierung eines neuen Gemeindebaus in der Engerthstraße
THALERTHALER Architekten
In der Engerthstraße entstehen derzeit 118 neue Gemeindewohnungen

Dieser Plan ist allerdings auch recht vage formuliert: Denn im Koalitionsabkommen von SPÖ und NEOS steht nur, dass 5.500 neue Gemeindewohnungen bis 2025 „auf den Weg gebracht werden sollen“. Und dafür reicht aus Sicht der Stadtregierung auch schon, wenn etwa bezüglich der Grundstückswidmungen alles geklärt ist. Ein Zeitpunkt, wann die Wohnungen fertiggestellt sein sollen, wird im Koalitionsabkommen nicht genannt.

Investitionen von fast einer Milliarde angekündigt

Im Koalitionsabkommen vorgesehen ist auch, dass für die Gemeindebauten „bis 2025 ein Investitionsvolumen von fast einer Milliarde Euro ausgelöst werden“ soll. Gut die Hälfte, also rund 550 Millionen Euro, sollen dabei für Sanierungsvorhaben zur Verfügung stehen, der Rest für Neubauten und Erweiterungen bestehender Gemeindebauten. Bleibt das auch angesichts der Teuerung so? Grundsätzlich ja, so der Sprecher von Wohnbaustadträtin Gaal. Allerdings habe die Stadt etwa die Wohnbauförderung aufgestockt.

Plan von 2.000 neuen Wohnungen bis 2020 scheiterte

Angekündigt wurde die Errichtung von neuen Gemeindebauten übrigens bereits im Jahr 2015 – vom damaligen Bürgermeister Michael Häupl und vom damaligen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (beide SPÖ), der heute Bürgermeister ist. Man wolle bis 2020 2.000 neue Gemeindewohnungen übergeben, sagte etwa Ludwig damals in einem ORF-Interview. Das sollte jedoch nicht gelingen.

2016 war dann bereits von 4.000 neuen Gemeindewohnungen die Rede – allerdings lautete das Ziel nur mehr, diese bis zum Jahr 2020 auf den Weg zu bringen. Im Koalitionsabkommen von SPÖ und NEOS vereinbarte man dann eben, weitere 1.500 Wohnungen bis 2025 auf den Weg zu bringen, also insgesamt nun 5.500.

Größtes Bauprojekt aktuell in Berresgasse

Das größte aktuelle Gemeindebau-Projekt befindet sich in der Berresgasse in der Donaustadt. Hier werden 230 Gemeindewohnungen errichtet. In der Landgutgasse in Favoriten entstehen derzeit 165 Wohnungen, in der Engerthstraße in der Leopoldstadt beispielsweise 118. Die Projekte „in vertiefter Planung“ befinden sich unter anderem im Bereich Handelskai/Wehlistraße (Leopoldstadt), in der Schönbrunner Straße (Margareten), beim Nordwestbahnhof (Brigittenau) und in der Eipeldauer Straße (Donaustadt).