Ein PV-Anlage am Dach der BOKU
ORF/Matthias Lang
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wirtschaft

Drei neue PV-Anlagen auf Gemeindebauten

Sie könnten theoretisch 110 Zwei-Personen-Haushalte pro Jahr mit Energie versorgen: Wien Energie errichtet drei neue Photovoltaikanlagen in Floridsdorf, Liesing und der Donaustadt. Insgesamt gibt es somit 13 solcher Anlagen auf Gemeindebauten in Wien.

Insgesamt sollen die neuen Anlagen rund 220.000 Kilowattstunden (kWh) Sonnenstrom jährlich produzieren. Damit können 130 Tonnen CO2 gespart werden. Der Strom aus 532 Photovoltaikmodulen mit einer Fläche von mehr als 1.000 Quadratmetern wird direkt in das Wiener Netz eingespeist. Das dabei eingesparte CO2 entspricht laut Stadt einer Menge, die ein Pkw bei 55 Erdumrundungen ausstoßen würde.

Errichtet und betrieben wird die Anlage durch den städtischen Energieversorger Wien Energie. Die notwendigen Vereinbarungen zwischen Wien Energie und Wiener Wohnen wurden vor kurzem unterzeichnet. Sobald alle Genehmigungen vorliegen, wird mit der Montage der Module begonnen. Im Frühling des kommenden Jahres sollen die drei Anlagen in Betrieb gehen.

Knapp eine Million kWh aus 13 PV-Anlagen

Diese drei Anlagen sind der Auftakt zu einer Serie von weiteren Sonnenstrom-Projekten, die in den nächsten Monaten und Jahren auf den Gemeindebauten von Wiener Wohnen folgen werden. Bislang gibt es zehn Photovoltaikanlagen auf Gemeindebauten. Sie erreichen mit einer Gesamtfläche von rund 6.000 Quadratmetern eine Leistung von rund 760.000 Kilowattstunden.

Die Energie wird zum Beispiel für den Betrieb von Liftanlagen und der Beleuchtung von Stiegenhäusern und Garagen verwendet. Das senkt die Kosten und hilft einem Großteil der insgesamt rund 4.400 Bewohner bares Geld zu sparen. In einem der größten Gemeindebauten der Stadt, dem Hugo-Breitner-Hof, versorgt hingegen eine solarthermische Anlage über 2.000 Bewohnerinnen und Bewohner mit Warmwasser.

Klimaneutral durch Geothermie und Sonnenstrom

Das „unglaubliche“ Potenzial der Dächer von Häusern in Wien sprach Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) an. Gemeindebauten würden durch die PV-Anlagen „zu kleinen Öko-Kraftwerken“, die zur Energiewende beitragen würden. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky bezeichnete Sonnenstrom neben Geothermie als einen der wesentlichen Faktoren für das Ziel, Wien bis 2040 klimaneutral zu machen.