Wirtscahft

WKW: Chancen für Wiener Betriebe in Indien

In Indien, das dieser Tage als Gastgeber des G20-Treffens im Fokus stand, sind auch zahlreiche heimische Unternehmen aktiv. Zwar ist es noch ein vergleichsweise kleiner Markt, die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) sieht aber Möglichkeiten für Firmen aus der Bundeshauptstadt.

Aktuell beträgt das Handelsvolumen Wien-Indien 363 Millionen Euro. Wien trägt laut WKW rund 13 Prozent zum gesamtösterreichischen Warenaustausch mit Indien bei. Dieser erreichte 2022 mit rund 2,8 Mrd. Euro einen neuen Höchststand. Zwischen 2020 und 2022 fiel der Anstieg besonders stark aus, wie am Montag von Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck betont wurde. Sowohl Exporte nach Indien als auch die Importe haben sich in dieser Zeit verdoppelt.

Großes Wirtschaftswachstum

Der Anteil ist an sich aber immer noch gering. Er beträgt nur 0,4 Prozent an den gesamten Wiener Ausfuhren. Dabei wuchs Indiens Wirtschaft im Vorjahr mit 6,9 Prozent stärker als in allen großen Volkswirtschaften. Der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Indien, Hans-Jörg Hörtnagl, verwies darauf, dass das Wachstum nicht zuletzt von enormen Investitionen in die Infrastruktur getrieben wird.

Es sei ein großes Wirtschaftsentwicklungsprogramm initiiert worden. Zugleich bestehe die Absicht Indiens, sich von China zu lösen und sich wirtschaftlich unter anderem in Richtung Europa zu orientieren, berichtete Hörtnagl. Unternehmen aus Wien und Österreich könnten davon profitieren.

Wasserüberwachung aus Wien am Ganges

In der Wirtschaftskammer sieht man etwa Chancen für Betriebe, die in den Bereichen Pharma, Chemie, Fahrzeugbau oder Umwelttechnik aktiv sind. Auch Anbieter für Technologielösungen im Zusammenhang mit Smart-City-Konzepten gehören hier dazu. Dabei könne es sich durchaus auch um kleinere Firmen oder Start-ups handeln, betonte Kammerchef Ruck.

Aktuell gibt es 150 österreichische Niederlassungen am Subkontinent. Eine Wiener Firma, die dort bereits anzutreffen ist, ist S-Can, ein Anbieter von Wasserüberwachungssystemen. Kontrolliert werden etwa die Flüsse, die zum Teil noch immer stark durch Industrieabwässer kontaminiert sind, wie Prokurist Robert Wurm erläuterte. 40 Messstationen betreibt man allein am Ganges.