CHRONIK

17-Jähriger plante Anschlag in Wien

Der Verfassungsschutz hat einen 17-jährigen Islamisten ausgeforscht, der im Internet konkrete Anschlagspläne für Wien in einer Chatgruppe geäußert haben soll. Der Jugendliche ist in Untersuchungshaft.

Der Österreicher teilte laut Innenministerium auch ein Bild von sich, das ihn in einschlägiger Kleidung mit einem Kampfmesser in der Hand zeigt, während er mit der anderen den IS-Gruß andeutet. Nach Ermittlungen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) bzw. des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) sei von der Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung sowie die sofortige Festnahme des Verdächtigen wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeordnet worden. Radikalisiert haben soll er sich im Internet.

Attentäter von Wien als Vorbild

In der Chatgruppe habe der Jugendliche zunächst auf Nachfrage der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer versichert, dass er tatsächlich bereit sei, einen Anschlag zu begehen. Im späteren Verlauf gab er in der Gruppe allerdings bekannt, dass er diesen doch nicht durchführen werde.

Bei seiner Einvernahme wiederum zeigte er sich streng gläubig und gab doch an, einen Anschlag in Wien geplant zu haben. Er hätte es in Kauf genommen, dabei selbst zu sterben, und nannte die Attentäter von Wien, Berlin und Frankreich als Vorbilder, so das Innenministerium.

Bei der Hausdurchsuchung wurden Papierschablonen des IS-Logos sowie ein Kampfmesser und verschiedene Datenträger sichergestellt. Bei der Festnahme trug der Jugendliche das Messer bei sich, das auch auf dem Bild in der Chatgruppe zu sehen war.

Radikalisierung im Internet

„Dieser Fall zeigt neuerlich die konkrete Gefahr, die derzeit vom islamistischen Extremismus ausgeht“, so der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, in einer Aussendung. „Die leicht zugängliche Radikalisierung im Internet führt dazu, dass potenzielle Täterinnen und Täter immer jünger werden und trotz des jungen Alters nicht vor Anschlägen zurückschrecken.“

Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zeigt der Ermittlungserfolg, „dass der Verfassungsschutz mit aller Konsequenz und Hartnäckigkeit gegen den islamistischen Extremismus vorgeht. Diese Radikalisierten zählen zu den größten terroristischen Gefahren in der freien Welt.“