E-Bus
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Verkehr

Erster großer E-Bus dreht Testrunden

Der Umstieg auf Elektrobusse bei den Wiener Linien geht voran. Bis Ende 2025 sollen 60 E-Busse auf neun Linien unterwegs sein. Ein E-Bus wurde bereits geliefert. Heute startet die Fahrereinschulung.

Bis 2040 möchte die Stadt Wien klimaneutral sein – und damit auch der städtische Verkehrsbetrieb. Der erste zwölf Meter lange Elektrobus „e-Citaro“ steht in einer Busgarage im 23. Bezirk, er dreht vorerst nur zu Testzwecken rund ums Werksgelände seine Runden. Neun weitere Modelle folgen bald.

„Die Busse werden vorerst Süden Wiens unterwegs sein und in Zukunft wird man zum Beispiel mit dem Bus zum Zentralfriedhof fahren können“, sagte Andrea Zefferer, Pressesprecherin der Wiener Linien, bei einem Lokalaugenschein am Montag gegenüber „Wien heute“. Bis 2025 werden die E-Busse auf den Linien 17A, 57A, 61A, 61B, 64B, 70A, 71A und 71B die mit fossilem Treibstoff betriebenen Modelle ersetzen.

Wiener Linien stellen auf E-Busse um

Die Wiener Linien haben 60 E-Busse bestellt. Ziel ist es, dass bis 2025 neun Buslinien komplett emissionsfrei unterwegs sind.

Kameras und Monitore statt Außenspiegel

In der Innenstadt sind bereits seit zehn Jahren zwölf kleine E-Busse auf den Linien 2A und 3A unterwegs. Für die Fahrgäste soll sich durch die neuen, größeren E-Busse nicht viel ändern: „Der Bus sieht ähnlich aus wie auch unsere Dieselbusse derselben Größe. Allerdings sind die Busse selbstverständlich viel leiser unterwegs“, so Zefferer. Und auch für die Fahrerinnen und Fahrer ändert sich wenig. Sie werden ab Dienstag auf die neuen E-Busse geschult.

Eine Neuerung gibt es jedoch in der Fahrerkabine, „dass wir keine Außenspiegel mehr haben, sondern jetzt über Kameras und über Monitore links und rechts unseren Außenspiegel haben“, erklärte Werkstättenleiter Markus Krakowitzer. „Der Riesenvorteil ist, dass es nicht anläuft und es eigentlich immer das gleiche Bild ist, egal ob in der Nacht oder untertags. Die Kamera dunkelt extrem schnell ab und das Bild ist immer scharf und man sieht optimal.“

E–Kompetenzzentrum Wiener Linien, begrünte Außenfassade
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Die Schulungen finden am mittlerweile beinahe fertig gestellten neuen Kompetenzzentrum für E-Mobilität in Siebenhirten statt

„Aufbügeln“ mit Pantographen im „E-Kompetenzzentrum“

Geladen werden die Busse, mit einer Reichweite bei optimalen Bedingungen von rund 200 km im neuen „E-Kompetenzzentrum“ der Wiener Linien in Siebenhirten. Man habe einen ehemaligen Busabstellplatz umfunktioniert, so Zefferer. „Hier werden die E-Busse in Zukunft geladen, gewartet und auch repariert.“ Dafür fährt ein sogenannter Pantograph (Stromabnehmer) – ein Bügel am Dach des Busses – in eine Ladevorrichtung.

Der Strom für die Busse kommt unter anderem von der PV-Anlage am Dach der Busgarage. Neben den 60 E-Bussen sollen in Zukunft auch zehn Wasserstoffbusse angeschafft werden. 90 Millionen Euro investieren die Wiener Linien damit in den emissionslosen „Öffi“-Verkehr – als Ergänzung zu rund 400 Diesel-Bussen, die vorerst weiterhin auf den Straßen Wiens unterwegs sein werden.