Visualisierung: So soll das Nordwestbahnhof-Areal nach dem Umbau in einen neuen Stadtteil aussehen
ÖBB/enf Architekten
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Wirtschaft

Aus Bahnhofsareal entsteht neuer Stadtteil

Für den neuen Stadtteil am alten Nordwestbahnhofareal in der Brigittenau stehen die Pläne jetzt fest. Ab Donnerstag können schriftliche Stellungnahmen dazu eingebracht werden. 16.000 Menschen sollen hier in Zukunft ein neues Zuhause finden.

In drei Jahren soll auf den 44 Hektar des Nordwestbahnhofareals Baubeginn sein. 60 Prozent der Wohnungen sollen gefördert sein, auch Gemeindebauten. Der Rest ist frei finanziert. Sobald die Bauträger bekannt sind, können sich Interessierte für Wohnungen anmelden.

Der Fokus liegt auf großzügigen Grünräumen, sozialer Durchmischung und einer guten öffentlichen Anbindung. Bis 2035 soll am ehemaligen Bahnhofsareal ein lebendiges Grätzl entstehen, das den Anforderungen einer modernen, wachsenden Stadt gerecht werde, heißt es. Neben Platz für 16.000 neue Bewohnerinnen und Bewohner sollen auch rund 4.700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Vier Hochhäuser und eine grüne Mitte

Im südlichen Bereich des Nordwestbahnhofareals werden zwei Backsteinhallen erhalten und einer neuen, öffentlichen Nutzung zugeführt. An vier Standorten entstehen Hochhäuser. Durch den Bau in die Höhe werde Raum für eine zehn Hektar große „grüne Mitte“ geschaffen, hieß es.

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Gelbe Linie um Stadtviertel
ÖBB /januousekhavlicek.cz
Rendering des neuen Nordwestbahnhofviertels
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Rendering des neuen Nordwestbahnhofviertels
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Rendering des neuen Nordwestbahnhofviertels
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Modell des neuen Nordwestbahnhof-Areals
ORF

Sie wird das Herzstück des neuen Nordwestbahnviertels. Mit einem großzügigen Flanierweg soll der Park eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Zusammen mit der „Freien Mitte“ im Nordbahnviertel entsteht laut Stadt eine ökologisch wertvolle Spange im donaunahen Bereich von knapp 20 Hektar Fläche.

In den nächsten Jahren werden drei öffentliche und eine private Schule entstehen, wobei ein Standort zu einem weiteren Bildungscampus wird. Bereits 2028 sollen im neuen Bildungscampus Nordwestbahnhof bis zu 1.600 Kinder in zwölf Kindergartengruppen, 33 Ganztagsklassen, acht sonderpädagogischen Räumen, kreativen Ateliers, Turnhallen sowie einer Musikschule lernen, spielen und sich austoben können.

Aus Bahnhofsareal entsteht neuer Stadtteil

Für den neuen Stadtteil am alten Nordwestbahnhofareal in der Brigittenau stehen die Pläne jetzt fest. Ab Donnerstag können schriftliche Stellungnahmen dazu eingebracht werden. 16.000 Menschen sollen hier in Zukunft ein neues zuhause finden.

Autofreies Stadtviertel

Eine gute Verkehrsanbindung spielt beim Nordwestbahnhofareal eine große Rolle. Das gelingt durch die erstmalige Durchquerung des Areals mit der neuen Straßenbahnlinie 12, die 2025 in Betrieb geht und auf ihrer vorgesehenen Strecke durchs Gebiet voraussichtlich ab 2028 fährt. Sie verbindet über die verlängerte Wallensteinstraße nicht nur das Areal mit dem Nordbahnhof, sondern wird das bestehende Bus- und Straßenbahn-Angebot vor Ort ergänzen.

Die öffentliche Anbindung im Norden soll durch die U6 mit den beiden Stationen „Dresdner Straße“ und „Jägerstraße“ sowie durch die Straßenbahnlinien 2 und 5 im Süden und die S-Bahn im Osten mit der Station „Traisengasse“ gewährleistet werden. Eine Durchquerung des Areals für den Kfz-Verkehr ist nicht möglich. Die Erschließung erfolgt über Stichstraßen und Tiefgaragen. Sharing-Möglichkeiten inklusive E-Mobilität und Ladestationen komplettieren das Angebot.

Nordwestbahnhof-Areal, wie es jetzt aussieht
ORF
Bis 2035 soll hier ein neues Stadtviertel entstehen

Fuß- und Radverbindung bis zur Donau

Im Zuge der Auflassung der Zulaufstrecke der Nordwestbahn ist es möglich, ein lineares Grünsystem bis zur Donau zu entwickeln und in unterschiedlichen Richtungen mit den bestehenden Grünräumen zu verknüpfen. Eine Highline – ein Park, mit durchgehender Rad- und Fußverbindung von der Stromstraße in Richtung Heiligenstadt und an das Donauufer, ist geplant. Die bestehenden Eisenbahnbrücken über die Hellwagstraße und die Stromstraße bleiben erhalten und werden in die Planungen integriert.

Für sechs Wochen liegen nun die Planungsunterlagen auf. Innerhalb diese Zeit können schriftlich Stellungnahmen eingebracht werden. Danach werden alle eingegangenen Stellungnahmen geprüft und – sofern möglich – eingearbeitet. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen und Info-Angebote für Interessierte.