Mann repariert technisches Gerät
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Wirtschaft

Reparaturbonus startet wieder

Seit heute gibt es wieder den österreichweiten Reparaturbonus. Parallel plant auch Wien für heuer eine Neuauflage des Reparaturbons. Während der Bund ausschließlich die Reparatur von Elektrogeräten unterstützt, setzt man in Wien auch auf die Instandsetzung anderer Gegenstände.

Das Ziel hinter allen Förderungen ist aber dasselbe: die Menschen zum Reparieren statt zum Wegwerfen zu animieren. Auch ein Neukauf soll dadurch nicht immer notwendig sein. Wer seinen Wohnsitz in Österreich hat und Elektrogeräte reparieren lässt, kann das Reparaturbonus-Formular wie gehabt online herunterladen und bekommt die Hälfte der Reparaturkosten vom Bund zurückgezahlt – bis zu 200 Euro.

Förderung wird nicht mehr über Betriebe abgewickelt

Vor dem Sommer ist es zu zahlreichen betrugsfällen mit gefälschten Rechnungen gekommen. Das zuständige Klimaministerium hat insgesamt 73 Betriebe angezeigt, bestätigt ein Sprecher heute. Die vorläufige Schadenssumme beziffert das Ministerium mit 5,3 Millionen Euro. Vor allem Handyshops aus Wien sollen fingierte Rechnungen eingereicht haben.

Reparaturbonus startet wieder

Seit Montag gibt es wieder den österreichweiten Reparaturbonus. Parallel plant auch Wien für heuer eine Neuauflage des Reparaturbons. Während der Bund ausschließlich die Reparatur von Elektrogeräten unterstützt, setzt man in Wien auch auf die Instandsetzung anderer Gegenstände.

Das Abwicklungsverfahren für den Bonus wurde nun vom Klimaministerium reformiert. Die Förderung wird jetzt direkt an Kundinnen und Kunden ausbezahlt und nicht mehr über die Reparaturbetriebe abgerechnet, damit kein Missbrauch mehr betrieben werden kann.

„Es ist jetzt neu, dass der Kunde wenn er den Bon von der Webseite runterlädt, auch die Kontonummer angibt, der restliche Ablauf bleibt eigentlich gleich. Er geht in den Betrieb, gibt auch das Gerät ab. Bei der Bezahlung ist jetzt neu, dass er den gesamten Preis bezahlt, der Betrieb reicht nach wie vor den Bon ein zur Refundierung und der Kunde bekommt das Geld direkt auf sein Konto“, erklärte Eva Rosenberger vom Klimaministerium das Prozedere.

Technisches Gerät mit Formular Reparaturbonus
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Die Förderung wird jetzt direkt an Kundinnen und Kunden ausbezahlt

Geld soll nach vier bis sechs Wochen kommen

Die Kundinnen und Kunden müssen die Reparatur also vorfinanzieren. Bisher mussten sie nur den halben Preis zahlen, die Unternehmen mussten sich den Restbetrag vom Staat zurückholen. Für Reparaturbetriebe entsteht ebenfalls ein Mehraufwand, sie müssen die Reparatur nach deren Durchführung bei der Abwicklungsstelle melden. Im Idealfall komme das Geld nach vier bis sechs Wochen auf dem Konto an, es könne aber auch länger dauern, so Rosenberger.

Gefördert werden weiterhin 50 Prozent der Reparaturkosten. Der maximale Förderbetrag beträgt 200 Euro. Man kann den Reparaturbonus auch mehrmals beantragen. Konkret gefördert wird die Reparatur von Haushaltselektrogeräten, also etwa Smartphones, Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kaffeemaschinen.

260 Betriebe machen in Wien mit

Österreichweit machen 2.000 Betriebe mit, in Wien sind es 260 Betriebe. Auch die Stadt plant parallel eine Neuauflage des Reparaturbons, wo vom Fahrrad bis hin zum Musikinstrument noch mehr Gegenstände neben den Elektrogeräten repariert werden können.

Mann repariert Fahrrad
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Auch die Stadt plant eine Neuauflage des Reparaturbons, mit dem auch die Radreparatur gefördert werden soll

Der Reparaturbonus wurde im Juli aufgrund von Betrugsfällen überraschend ausgesetzt. Den beteiligten Unternehmen fielen in dieser Zeit Reparaturaufträge weg – bei der R.U.S.Z. GmbH waren es so viele, dass man Insolvenz anmelden musste. Dass der Reparaturbonus nun weitergeht, ist aber auch hier – trotz der Pleite und Schließung der Geschäftsräumlichkeiten – eine gute Nachricht: Als R.U.S.Z. Verein wird man nun Reparaturen in den Haushalten vor Ort anbieten.

RUSZ macht an verschiedenen Orten weiter

„Wir bemühen uns, dass wir Mitarbeiter in die Selbstständigkeit begleiten, das heißt, alles, was es hier an einem Ort gibt, wird es in Zukunft an verschiedenen Orten geben. Es wird eine Kleingerätereparturwerkstätte geben, es wird eine Audio- und Videowerkstätte geben, es werden Kaffemaschinen repariert“, sagt Sepp Eisenriegler, Geschäftsführer von R.U.S.Z..

RUSZ Verkaufsraum mit Waschmaschinen
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R.U.S.Z. musste Insolvenz anmelden

Für den Reparaturbonus stehen bis 2026 rund 130 Mio. Euro zur Verfügung, die aus dem EU-Aufbau- und Resilienzfonds stammen. Bis zum Sommer wurden bereits rund 700.000 Anträge gestellt, über 70 Mio. Euro wurden bisher ausbezahlt. Geht es nach dem Klimaministerium, wird die Aktion auch nach Auslaufen der EU-Förderung fortgeführt. „Wir haben die klare Absicht von Seiten des Klimaschutzministeriums, diesen Reparaturbonus mit nationalen Mitteln fortzuschreiben“, sagte Holzer. Dazu gebe es aktuell entsprechende Verhandlungen.