Weinstöcke am Cobenzl
ORF Wien/H. Kickinger
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Chronik

2,5 Tonnen Weintrauben gestohlen

In den Döblinger Weinbergen sind insgesamt 2,5 Tonnen Weintrauben von den Weinstöcken gestohlen worden. Das sei „in dieser Größenordnung in der jüngeren Geschichte bisher einmalig“, wie die Polizei heute bestätigte.

Betroffen sind das Weingut Cobenzl auf dem Reisenberg in Grinzing, das seit 110 Jahren der Stadt gehört, sowie ein Weingarten von Winzer Fritz Wieninger auf dem Nussberg. Ein Betrieb habe den Vorfall dabei der Landwirtschaftskammer Wien gemeldet, berichtete die „Bezirkszeitung“ unlängst als Erstes.

Ursprünglich war von fünf Tonnen Diebesgut berichtet worden, laut Nachfragen von ORF Wien bei den betroffenen Winzern Samstagmittag handelt es sich um eine Gesamtmenge von rund 2,5 Tonnen Weintrauben.

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Bilder vom betroffenen Weingarten am Cobenzl
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„Da muss man schon mit Lkw oder Traktor kommen“

Der Winzer Wieninger staunte jedenfalls nicht schlecht, als er feststellte, dass eine von vier Weinstockzeilen komplett abgeerntet war: „Und die ist nicht klein. Da reden wir von 250 Meter Länge und einigen hundert Kilo Trauben“, sagte Wieninger am Samstag gegenüber ORF Wien. Insgesamt sind hier rund eine halbe Tonnen Trauben verschwunden.

2,5 Tonnen Weintrauben gestohlen

In den Döblinger Weinbergen sind insgesamt 2,5 Tonnen Weintrauben von den Weinstöcken gestohlen worden. Das sei „in dieser Größenordnung in der jüngeren Geschichte bisher einmalig“, wie die Polizei am Samstag bestätigt.

Die Trauben hätten zu rund 370 Liter Sturm bzw. Traubensaft verarbeitet werden sollen, nicht aber zu Wein. „Das wäre dann der Super-GAU. Aber das ist in dem Fall nicht passiert.“ Der etwas abgelegene Weingarten auf dem Nussberg sei mit einem Netz überzogen gewesen, dieses sei aufgeschnitten worden. Den Diebstahl entdeckt habe man erst, als man mit der Weinlese beginnen wollte. „Die haben ein gutes Werkzeug verwendet, die haben gewusst wo sie schneiden müssen, die waren professionell.“

Wieninger vermutet einen gewerbsmäßigen Diebstahl: „Ein paar hundert Kilo Trauben, das ist etwas, was man nicht in einen Pkw reinbringt, sondern da muss man schon mit einem Lkw oder mit einem Traktor kommen“, sagte er gegenüber Radio Wien.

„Die haben gesehen, das ist eine Frühsorte“

Deutlich höher ist der Schaden beim Weingut Cobenzl, hier wurden gleich zwei Tonnen Weintrauben auf einer Fläche von rund einem halben Hektar gestohlen. „Sie haben das ausgekundschaftet. (…) Ich glaube, die haben gesehen, das ist eine Frühsorte, schon reif und das wurde dann abgeschnitten“, sagte Thomas Podsednik, Betriebsleiter am Weingut Cobenzl, gegenüber „Wien heute“.

Hier in Grinzing geht es um bis zu 1.500 Liter Wein und einen Schaden von rund 20.000 Euro. Das sei in dieser Größenordnung in der jüngeren Geschichte bisher einmalig, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Derzeit werde gegen unbekannte Täter ermittelt.

Tatzeitraum unbekannt

Die exakte Schadenssumme und vor allem der genaue Tatzeitraum konnten aber noch nicht ermittelt werde, so die Polizei weiter. Es gibt bisher keine Zeugen. Regelmäßige Streifendienste in den Weinbergen fänden jedenfalls ohnehin statt, hieß es auf ORF-Wien-Nachfrage, ob die Kontrolle nun verstärkt werde.

„Aber natürlich wird hier jetzt aufgrund dieser Vorfälle besonderes Augenmerk darauf gelegt.“ Das Stadtpolizeikommando Döbling ist mit den Ermittlungen betraut. Die Wiener Landwirtschaftskammer und die Polizei rufen die Bevölkerung auf, Verdächtiges – wie etwa eine nächtliche Weinlese – zu melden.