Haus der Schlange in Innenstadt, Fassade
Bundesdenkmalamt – Bettina Neubauer-Pregl
Bundesdenkmalamt – Bettina Neubauer-Pregl
Kultur

Seltene Einblicke am Tag des Denkmals

Die eigene Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten kennenlernen – das kann man heute am Tag des Denkmals. 56 prächtige Gebäude können bei freiem Eintritt besichtigt werden. Es gibt auch Häuser zu entdecken, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt öffentlich zugänglich sind.

Ein Haus aus dem 15. Jahrhundert etwa ist eines der Schmuckstücke, das bei der Veranstaltung besucht werden kann, so Agnes Liebsch vom Bundesdenkmalamt gegenüber Radio Wien: das Haus zur goldenen Schlange in der inneren Stadt mit seiner mittelalterlichen Riemenbalkendecke.

Verborgenes Schmuckstück

Das geschichtsträchtige Gebäude der Jesuiten in der Steindlgasse 6 wurde 2022/23 generalsaniert. Dabei wurde im ersten Obergeschoß unter dem Deckenputz die äußerst seltene Riemenbalkendecke mit erhaltener Rankenmalerei aus dem 16. Jahrhundert entdeckt. Nach einer aufwendigen Restaurierung wurde die Decke mit einer zeitgenössischen Lichtinstallation in Szene gesetzt und kann nun erstmals besichtigt werden.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Haus der Schlange in Innenstadt, Riemenbalkendecke
Alexander Feyrer-Trunk
Mittelalterliche Riemenbalkendecke im Haus Zur goldenen Schlange
Haus der Schlange in Innenstadt, Hauskapelle
Bundesdenkmalamt – Bettina Neubauer-Pregl
Prunkvolle Hauskapelle
Haus der Schlange in Innenstadt, Fassade
Bundesdenkmalamt – Bettina Neubauer-Pregl
Unauffällige Fassade des Hauses Zur goldenen Schlange in der Steindlgasse

Grundmauern Teil der Außenmauern des Judenviertels

Zu sehen ist außerdem auch die prunkvolle Hauskapelle. Sie befindet sich direkt daneben. Es ist das ehemalige Zimmer des Heiligen Stanislaus Kostka, der um 1565 als Jesuitennovize in Wien lebte. Der Raum wurde ihm zu Ehren zu einer einfachen Hauskapelle umgestaltet und nach seiner Heiligsprechung im 18. Jahrhundert mit Marmor und Gold ausgestattet.

Die Grundmauern des Hauses waren bis 1421 Teil der Außenmauern des mittelalterlichen Judenviertels. Entsprechende Mauerstrukturen sind bis heute in den Kellergeschossen erhalten geblieben und können ebenfalls besichtigt werden.

Einige Führungen ausgebucht

Weiters werden aktuelle Projekte der Denkmalpflege präsentiert und auch unscheinbare oder unbekannte Denkmale ins Rampenlicht gerückt. Führungen werden etwa in der Hofburg angeboten. Einige Führungen – wie etwa die durch das Sigmund Freud Museum – sind schon ausgebucht – ein Blick auf die Homepage wird von den Veranstaltern empfohlen. Bestimmt einen Platz bekommt man aber in einer der historischen Straßenbahnen, die vom Quartier Belvedere über den Ring wieder zurück zum Ausgangspunkt fahren. Auch so kann man die historische Stadt auf sich wirken lassen.