Willi Resetarits im Jänner 2019, im Rahmen des Konzertes „Willi Resetarits & seine Bands seit 1965“ in der Wiener Stadthalle
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Politik

Wien benennt Gemeindebau nach Resetarits

In Favoriten wird eine Wohnhausanlage künftig den Namen Willi-Resetarits-Hof tragen. Ein entsprechender Antrag werde in der Bezirksvertretung eingebracht, hieß es heute von der Stadt. Der Musiker und Menschenrechtsaktivist starb im April des vorigen Jahres.

Der Standort ist nicht zufällig gewählt. Der gebürtige Burgenländer wuchs großteils in Favoriten auf. Der künftige Willi-Resetarits-Hof umfasst 165 Gemeindewohnungen, Geschäftsflächen und die drittgrößte Bücherei der Stadt Wien. Er entsteht zurzeit im Quartier Neues Landgut gleich gegenüber dem Columbusplatz. Ende 2024 soll die Anlage bezugsfertig sein.

„Willi Resetarits hat unzähligen Mitmenschen Unterstützung, Halt und Hoffnung gegeben“, sagt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) in einer Aussendung. „Als sichtbares Zeichen für die tiefe Wertschätzung und Dankbarkeit für sein Schaffen“ wolle man ihm nun einen Gemeindebau widmen.

Fotostrecke mit 2 Bildern

Rendering Gemeindebau „Willi-Resetarits-Hof“
Patricia Bagienski-Grandits
In den Willi-Resetarits-Hof kommt die drittgrößte Bücherei der Stadt, wie eine Visualisierung zeigt
Rendering Gemeindebau „Willi-Resetarits-Hof“
Patricia Bagienski-Grandits
Die Gemeindewohnungen verfügen alle über private Freiflächen

Wenige Gehminuten von Haus der Kindheit entfernt

Resetarits wuchs weite Teile seiner Kindheit und Jugend am Humboldtplatz in Favoriten auf. Er blieb zeit seines Lebens eng mit Favoriten verbunden. Das äußerte sich nicht zuletzt in der von ihm mit Leben befüllten Kunstfigur des Ostbahn-Kurti, dessen Musikstil als Favorit’n Blues bekannt wurde. „Der Standort ist nur wenige Gehminuten vom Humboldtplatz entfernt, wo Willi Resetarits seine Kindheit und Jugend verbracht hat“, so Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ).

Auch Resetarits’ Witwe Roswitha Hofer-Resetarits ist erfreut: „Mit dem Willi-Resetarits-Hof erinnert die Stadt Wien nicht nur an den vielseitigen und populären Künstler, sondern auch daran, wofür Willi zeit seines Lebens gestanden ist: für Solidarität, Weltoffenheit und Menschlichkeit“, sagte sie.

Freiflächen und Dachterrassen

Die Gemeindewohnungen (ein bis vier Zimmer) verfügen alle über private Freiflächen. Eine nachhaltige Energieversorgung soll mit Niedrigstenergiestandard, Photovoltaik und Fernwärme gewährleistet werden. Für gemeinsame Aktivitäten stehen Gemeinschaftsräume mit Fahrradwerkstatt sowie ein Kinder- und Jugendspielraum zur Verfügung.

Im fünften Obergeschoß ist zudem ein 225 Quadratmeter großer Outdoorspielplatz vorgesehen, im vierten Obergeschoß eine großzügig angelegte Dachterrasse mit Spiel- und Sitzmöglichkeiten und im ersten Obergeschoß eine weitere Gemeinschaftsterrasse. Es gibt Dachbepflanzung, Fassadenbegrünung und die Möglichkeit zum gemeinsamen Garteln.

Über 1.000 neue Gemeindewohnungen

Mit dem Karlheinz-Hora-Hof im zweiten Bezirk, dem Gemeindebau Schäffergasse auf der Wieden, dem Barbara-Prammer-Hof und der Wohnhausanlage am Eisring Süd im zehnten Bezirk, dem Wildgarten-Hof und Elisabeth-Schindler-Hof im zwölften Bezirk, dem Gemeindebau in Neu Leopoldau und an der Ottilie-Bondy-Promenade im 21. Bezirk sowie in der Seestadt im 22. Bezirk wurden bisher insgesamt über 1.000 neue Gemeindewohnungen übergeben.