Bei der Darstellung eines Pferdes mit Reiter handelt es sich um eine der „ganz wenigen bekannten Zeichnungen Raffaels aus seiner Spätphase“, so das Dorotheum.
Besondere Bedeutung erhält die Studie dem Auktionshaus zufolge zusätzlich durch ihren Entstehungszusammenhang mit einem ehrgeizigen künstlerischen Projekt des 16. Jahrhunderts: der Ausstattung der Stanzen, der päpstlichen Gemächer im Vatikan. Die Stanzen des Raffael gehören laut Dorotheum zu den bedeutendsten Werken der Kunstgeschichte.
Studie zu Fresko im Vatikan
Die mit roter Kreide ausgeführte Zeichnung sei eine Studie zu einer Szene des Freskos der „Schlacht an der Milvischen Brücke“ in der Sala di Costantino. Die Studie ist eine von drei überlieferten Zeichnungen von der Hand des Meisters für dieses Fresko, die beiden anderen befinden sich im Louvre und im Ashmolean Museum in Oxford.
Zunächst Rubens zugeschrieben
Das Blatt war in Privatsammlungen und wurde unter anderem Peter Paul Rubens zugeschrieben. Vergleichende Analysen von Technik und Komposition bestätigten es jetzt als eigenhändige Arbeit Raffaels, berichtete das Dorotheum.
Die Fertigstellung des Freskos in den päpstlichen Stanzen hat Raffael selbst nicht mehr erlebt. Er starb 1520, sein Schüler Giulio Romano übernahm die finale Gestaltung.