Gemälde auf Leinwand und Papier sowie lebensgroße Fantasiefahrzeuge aus Karton sind Teil der in der Werkstatt in Favoriten entstandenen Werke. „Das Auto als Statussymbol bzw. als Götzen zu verwenden bzw. etwas zu erschaffen, das Leute wollen oder begehren, war für mich ein sehr spannendes Thema“, so der Künstler. Mit Karton zu arbeiten sei sehr spannend. Man könne frei und schnell damit arbeiten.
Die Autos sind auch eine Hommage an sein Bodenbild in St. Marx 2016. Schon damals hat er mit Karton gearbeitet. Sein Charakter „der Beobachter“ ist längst nicht nur im öffentlichen Raum zu sehen, sondern auch in Galerien. Vieles in der Kunst sei eine Sache des Blickwinkels. „Man muss Dinge beobachten, man muss sie observieren, um zu verstehen, was sich dahinter verbirgt. Es ist sehr wichtig, den Blick zu wahren.“
Neue Ausstellung von Golif
Von ihm stammt das angeblich größte Bodengemälde der Welt. Nun hat Golif den ganzen Sommer lang an deutlich kleineren Werken gearbeitet, in einer aufgelassenen Autowerkstatt in Favoriten.
„Künstler, kein Sprayer“
Die Ausstellung erlaubt einen Blick auf den arbeitenden Künstler – mit einer Videoinstallation und dokumentarischen Fotos. Trotz der Spraydosen bezeichnet sich Golif als bildender Künstler und eben nicht als Sprayer. „Nein, das geht sich zeitlich nicht mehr aus. Man unterschätzt den Aufwand, wenn man illegaler Sprayer ist, hab ich gehört“, schmunzelt der Künstler.
Gigantische Kunstwerke
Aufgewachsen in Tirol, absolvierte Golif ein Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Einem breiten Publikum bekannt wurde Golif durch Projekte gigantischer Dimensionen. Beispielhaft, das 30.000m2 große Bodengemälde „Der Beobachter“ in Wien oder die Bemalung des Agrarspeichers bei Korneuburg in Niederösterreich.
Sein einzigartiger Stil mit Wiedererkennungswert ist geprägt durch urbane, männliche, androgyne und weibliche Charaktere. Grelle Farben und schwarze Striche wechseln dabei einander ab. Werke des Künstlers sind heutzutage unter Anderem in Städten wie Los Angeles und Hong Kong zu sehen. Die Ausstellung jetzt ist bis 1. Oktober zwischen 14 und 18 Uhr in der Werkstatt in der Neilreichgasse 32 einsehbar.