Straßenzeitung „Augustin“ ab Oktober auch bargeldlos zu kaufen. Im Bild: Smartphone mit geöffneter „Augustin“-Homepage
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Straßenzeitung jetzt bargeldlos bezahlbar

Die Wiener Straßenzeitung „Augustin“ kann ab Oktober auch bargeldlos gekauft werden. Die Käuferinnen und Käufer brauchen dazu aber ein Smartphone. Außerdem soll die Straßenzeitung ab Anfang November auch als Digitalausgabe erhältlich sein.

Für die bargeldlose Bezahlung bekommen die Verkäuferinnen und Verkäufer ab dem 6. Oktober auf ihrem „Augustin“-Ausweis einen persönlichen QR-Code. Der Käufer oder die Käuferin scanne den Code dann mit dem eigenen Smartphone und lande in einem Webshop, sagt Claudia Poppe vom „Augustin“.

„Dort kann man dann die Zeitung kaufen, eine Spende geben, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptieren und den Zahlungsdienstleister auswählen. Sobald die Zahlung erfolgreich war, erscheint ein grünes Hakerl“, erklärt Poppe. Das Hakerl muss man dann der Verkäuferin oder dem Verkäufer zeigen, dann bekommt man die Straßenzeitung ausgehändigt.

Die Hälfte des Kaufpreises geht an die Verkäufer

Die Verkäuferinnen und Verkäufer holen sich dann später das Geld ihrer Verkäufe beim „Augustin“-Vertrieb ab. Von den drei Euro pro Zeitung bekommen sie immer die Hälfte, egal ob mit oder ohne Bargeld bezahlt wird.

Veranstaltungshinweis

Die bargeldlose Bezahlmöglichkeit wird am 5. Oktober 2023 zwischen 16.00 und 18.30 Uhr im MuseumsQuartier in der Performance Passage (neben dem Libelle-Aufzug) präsentiert.

Ob sie die bargeldlose Bezahlmöglichkeit zusätzlich anbieten wollen oder wie bisher nur auf Bargeld setzen, bleibt den Verkäuferinnen und Verkäufern freigestellt. „Wir gehen davon aus, dass am Anfang einmal die Hälfte es verwenden wird“, sagt Matthias Jordan, der gemeinsam mit Poppe das Digitalisierungsprojekt beim „Augustin“ betreut.

Ab Anfang November wird auch die neue Onlineausgabe des „Augustin“ über den Webshop erhältlich sein. „Und zusätzlich werden wir auch noch Dauerbrenner unserer Verkäuferinnen und Verkäufer im Webshop haben, nämlich den Kalender und die Schnapskarten“, erklärt Poppe.

Stapel der Straßenzeitung „Augustin“
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Zuletzt wurden rund 15.000 Stück pro Ausgabe verkauft

„Jede andere Straßenzeitung kann Projekt übernehmen“

Das Geld für das Digitalisierungsprojekt kommt von der Wiener Arbeiterkammer. Ende Dezember 2022 gab es die Förderzusage für „Augustina – digitale Innovation für die analoge Begegnung“ von insgesamt bis zu 200.000 Euro. Die Software wurde unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. „Sprich, wenn wir mit dem Projekt fertig sind, kann jede andere Straßenzeitung unser Projekt übernehmen, also unsere Technik dafür verwenden“, sagt Jordan.

„Augustin“ bargeldlos bezahlbar

Die Straßenzeitung „Augustin“ ist mittlerweile eine Wiener Institution. Ab sofort kann die Zeitung auch bargeldlos gekauft werden. Außerdem ist eine Online-Ausgabe geplant.

Knapp 400 Verkäuferinnen und Verkäufer gibt es derzeit. Die Verkaufszahlen haben sich nach einem Einbruch in der Pandemiezeit wieder erholt. Zuletzt wurden rund 15.000 Stück pro Ausgabe verkauft. "Wir würden uns schon sehr freuen, wenn noch mehr Leute den ‚Augustin‘ kaufen“, sagte Poppe. Vielleicht trägt ja die bargeldlose Bezahlmöglichkeit dazu bei.