Nach außen war Hans Hölzel alias Falco die Exaltiertheit in Person. Aber in ihm drinnen sah es oft anders aus. Als sein Song „Rock Me Amadeus“ auf Platz eins der US-Billboard-Charts stand, war die Stimmung des Wieners am Boden: „Des schoff i nie wieder. Jetzt is’ aus.“
Wie zerrissen der Musiker wirklich war, zeigt das neue Musical unter dem Regisseur Andreas Gergen. Die Rolle von Hölzel bzw. Falco übernimmt der in Wien geborene und in Baden aufgewachsene Schauspieler Moritz Mausser. „Die Essenz von Falco ist ein Künstler, der versucht, seine Kunst gut zu machen“, betont Mausser. „Und der Mensch dahinter wird diesem Anspruch nie wirklich ganz gerecht für sich selbst. Ich glaube, dass diese verschiedenen Kräfte an ihm gerissen haben und ihn auch zerrissen haben.“
Maussers Imitation sehr nah an Falcos Stimmfarbe
Mausser gelingt eine realitätsnahe Imitation der markanten Stimmfarbe Falcos. „Dieses bissl Zurückgefallene, dieses Nachhintengelehnte, dieses Entspannte, das hat er immer in seiner Sprache drinnen gehabt“, sagt der 23-Jährige, dem die Rolle einige schlaflose Nächte bereitete.
„Ich habe das alles andere als auf die leichte Schulter genommen“, so der Künstler. „Glücklicherweise sagen auch Leute, die ihn getroffen haben: ‚Hey, du klingst in der Szene genauso wie er damals, als ich das Gespräch mit ihm hatte.‘ Das ist das größte Lob, das ich bekommen kann.“
Falco das Musical
Die Vereinigten Bühnen Wien bringen erneut die Geschichte von Falco auf die Bühne. Das neue Musical „Rock Me Amadeus“ ist ab 7. Oktober im Ronacher zu sehen. Im Fokus steht die Zerrissenheit zwischen der schrillen Kunstfigur Falco und dem Menschen dahinter.
Vier neue Songs
Das Musical zeichnet den Auf- und Abstieg des Popkünstlers nach, vom jungen Musiker zum Weltstar. Der Beginn findet im Wiener U4 in den 1980ern statt, wo der junge Falco als Solokünstler durchstarten möchte.
Es werden neben seinen Hits auch vier neue Songs, die von Falcos Produzenten Bolland & Bolland geschrieben wurden, erklingen. Solch ein Song ist die Powerballade „Leb deinen Traum“, gesungen von Katharina Gorgi, die im Stück Falcos Frau Isabella spielt.
Bühnenbild als Raum der Reflexion
Die Zerrissenheit Falcos spiegelt sich auch im Bühnenbild des Ronacher wider, wo man ein in Blau getauchtes Meer an Spiegeln mit leuchtenden LED-Rändern bewundern kann. An einer Stelle wird ein etwa sieben Meter hoher Falco-Kopf in den Raum geschoben.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Musik des 1998 verstorbenen Künstlers den Soundtrack für ein Musical liefert. Bereits im Jahr 2000 feierten sowohl das Hightech-Bühnenspektakel „F@lco – A Cyber Show“ unter der Regie von Paulus Manker im Ronacher als auch Elmar Ottenthals „Falco meets Amadeus“ in Berlin ihre Uraufführung.