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Neues Musical zeigt Falcos Zerrissenheit

Die Vereinigten Bühnen Wien bringen erneut die Geschichte von Falco auf die Bühne. Das neue Musical „Rock Me Amadeus“ ist ab 7. Oktober im Ronacher zu sehen. Im Fokus steht die Zerrissenheit zwischen der schrillen Kunstfigur Falco und dem Menschen dahinter.

Nach außen war Hans Hölzel alias Falco die Exaltiertheit in Person. Aber in ihm drinnen sah es oft anders aus. Als sein Song „Rock Me Amadeus“ auf Platz eins der US-Billboard-Charts stand, war die Stimmung des Wieners am Boden: „Des schoff i nie wieder. Jetzt is’ aus.“

Wie zerrissen der Musiker wirklich war, zeigt das neue Musical unter dem Regisseur Andreas Gergen. Die Rolle von Hölzel bzw. Falco übernimmt der in Wien geborene und in Baden aufgewachsene Schauspieler Moritz Mausser. „Die Essenz von Falco ist ein Künstler, der versucht, seine Kunst gut zu machen“, betont Mausser. „Und der Mensch dahinter wird diesem Anspruch nie wirklich ganz gerecht für sich selbst. Ich glaube, dass diese verschiedenen Kräfte an ihm gerissen haben und ihn auch zerrissen haben.“

Fotostrecke mit 11 Bildern

„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
„Rock Me Amadeus“ zeigt Falcos Zerrissenheit zwischen der schrillen Kunstfigur und dem Menschen dahinter
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
Dem Schauspieler Moritz Maussner gelingt vor allem stimmlich eine realitätsnahe Imitation von Falco
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
Falcos Frau Isabella wird von Katharina Gorgi gespielt
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
Das Bühnenbild soll ebenfalls Falcos Zerrissenheit widerspiegeln
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
Auch ein sieben Meter hoher Falco-Kopf ist Teil des Bühnenbildes
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
Mausser bereitete die Rolle nach eigenen Angaben schlaflose Nächte
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
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Vier neue Songs werden beim Musical erstmals zu hören sein
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT
Die Regie des Musicals wird von Andreas Gergen übernommen
„Rock Me Amadeus“ – Das Falco Musical im Ronacher
APA/HANS KLAUS TECHT

Maussers Imitation sehr nah an Falcos Stimmfarbe

Mausser gelingt eine realitätsnahe Imitation der markanten Stimmfarbe Falcos. „Dieses bissl Zurückgefallene, dieses Nachhintengelehnte, dieses Entspannte, das hat er immer in seiner Sprache drinnen gehabt“, sagt der 23-Jährige, dem die Rolle einige schlaflose Nächte bereitete.

„Ich habe das alles andere als auf die leichte Schulter genommen“, so der Künstler. „Glücklicherweise sagen auch Leute, die ihn getroffen haben: ‚Hey, du klingst in der Szene genauso wie er damals, als ich das Gespräch mit ihm hatte.‘ Das ist das größte Lob, das ich bekommen kann.“

Falco das Musical

Die Vereinigten Bühnen Wien bringen erneut die Geschichte von Falco auf die Bühne. Das neue Musical „Rock Me Amadeus“ ist ab 7. Oktober im Ronacher zu sehen. Im Fokus steht die Zerrissenheit zwischen der schrillen Kunstfigur Falco und dem Menschen dahinter.

Vier neue Songs

Das Musical zeichnet den Auf- und Abstieg des Popkünstlers nach, vom jungen Musiker zum Weltstar. Der Beginn findet im Wiener U4 in den 1980ern statt, wo der junge Falco als Solokünstler durchstarten möchte.

Es werden neben seinen Hits auch vier neue Songs, die von Falcos Produzenten Bolland & Bolland geschrieben wurden, erklingen. Solch ein Song ist die Powerballade „Leb deinen Traum“, gesungen von Katharina Gorgi, die im Stück Falcos Frau Isabella spielt.

Bühnenbild als Raum der Reflexion

Die Zerrissenheit Falcos spiegelt sich auch im Bühnenbild des Ronacher wider, wo man ein in Blau getauchtes Meer an Spiegeln mit leuchtenden LED-Rändern bewundern kann. An einer Stelle wird ein etwa sieben Meter hoher Falco-Kopf in den Raum geschoben.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Musik des 1998 verstorbenen Künstlers den Soundtrack für ein Musical liefert. Bereits im Jahr 2000 feierten sowohl das Hightech-Bühnenspektakel „F@lco – A Cyber Show“ unter der Regie von Paulus Manker im Ronacher als auch Elmar Ottenthals „Falco meets Amadeus“ in Berlin ihre Uraufführung.