Chronik

Razzien bei Car-Sharing-Firma

Wegen des Verdachts des Millionenbetrugs mit Parkgebühren hat die Polizei Wohn- und Geschäftsräume einer deutschen Car-Sharing-Firma untersucht – auch in Wien. Gegen die Geschäftsführer wird wegen Bandenkriminalität, Betrugs und Urkundendelikten ermittelt.

Das teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mit. Die Polizei durchsuchte den Angaben zufolge in Berlin die Wohnräume der beiden beschuldigten Geschäftsführer und den Firmensitz des Car-Sharing-Anbieters.

In Düsseldorf, dem Kreis Siegen-Wittgenstein sowie in Wien gab es demnach Durchsuchungsaktionen bei Unternehmen, die mit der Car-Sharing-Firma geschäftlichen Kontakt haben. Dabei seien Datenträger und Geschäftsunterlagen sichergestellt worden.

Verdacht der Datenmanipulation

Schon seit 2019 hätten Ordnungsämter und Bußgeldstellen starke Abweichungen von Telemetriedaten entdeckt. Diese werden dazu verwendet, automatisiert per GPS den Standort der Fahrzeuge zu ermitteln, womit dann die Parkgebühren berechnet werden können.

Durch eine Manipulation dieser Daten könnten erhebliche Parkgebühren vermieden worden sein, vermuten die Behörden. Nach Schätzungen könnten allein dem Land Berlin seit 2019 dadurch Parkgebühren in Höhe von 25 bis 30 Millionen Euro entgangen sein.