Startschuss für Wiens erstes Supergrätzl in Favoriten
EGKK Landschaftsarchitektur Schreiner Kastler
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chronik

Baustart für erstes Supergrätzl in Wien

In Favoriten hat es heute Vormittag den Spatenstich für die Gestaltung des ersten Wiener Supergrätzls gegeben. Mehrere Straßenzüge werden verkehrsberuhigt, begrünt und auch kühler gemacht.

Das Supergrätzl entsteht im Herzen des zehnten Bezirks zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße und Neilreichgasse. Seit mittlerweile drei Jahren denkt man in Wien über Supergrätzl nach. Die Idee kommt ursprünglich aus Barcelona. In sogenannten Superblocks werden rund um mehrere Häuserblöcke zusammengefasst, der Durchzugsverkehr unterbunden und mit Begrünungsmaßnahmen neu gestaltet. Für die Menschen soll ihre Nachbarschaft wohnlicher werden.

Planungsstadträtin Ulli Sima, Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (beide SPÖ) und NEOS-Planungssprecherin Selma Arapovic gaben mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für die Bauarbeiten für das erste Grätzl dieser Art. Es soll eine Art „urbanes Wohnzimmer“ werden, heißt es.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Startschuss für Wiens erstes Supergrätzl in Favoriten
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Renderings zeigen, wie es im Supergrätzl in Favoriten bald aussehen soll
Startschuss für Wiens erstes Supergrätzl in Favoriten
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Startschuss für Wiens erstes Supergrätzl in Favoriten
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Ausrangierte Abfallbehälter von Donauinsel

Kern der Transformation zu einem Supergrätzl ist die vollständige Unterbindung des Durchzugsverkehrs. Schon für einen Pilotversuch wurden vor einem Jahr elf Einbahnen im künftigen Supergrätzl in Favoriten umgedreht, farbliche Bodenmarkierungen aufgebracht und neue Aufenthaltsräume im Freien geschaffen.

Zufahren kann man ins Grätzl zwar weiterhin, der Verkehr wird aber an den jeweiligen Kreuzungen mit sogenannten Diagonalfiltern wieder auf die Hauptstraßen umgeleitet. Diese bestehen jeweils aus vier begrünten Trögen und einem ziehbaren Stahlpoller in der Mitte. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft bestehen die Diagonalfilter aus umfunktionierten Betonringen, die bis vor kurzem auf der Donauinsel als Abfallbehälter im Einsatz waren.

Anrainer deponierten Wünsche und probierten Ideen aus

Im Sommer konnten Anrainerinnen und Anrainer ihre Wünsche und Vorstellungen übermitteln und das Vorhaben der Stadt live vor Ort testen. Was gut ankam, wird nun um- und ausgebaut. Die Arbeiten finden in zwei Bauphasen statt. Die erste startet im Oktober und soll bis Herbst nächsten Jahres abgeschlossen sein, die zweite, rund um die Mittelschule Herzgasse, folgt im Anschluss.

Baustart für erstes Supergrätzl in Wien

In Favoriten hat es am Freitagvormittag den Spatenstich für die Gestaltung des ersten Wiener Supergrätzls gegeben. Mehrere Straßenzüge werden verkehrsberuhigt, begrünt und auch kühler gemacht. Vorbild für die Umgestaltung ist Barcelona.

Neben den bestehenden 47 Bäume, sorgen künftig 62 zusätzliche Bäume und 94 Grünflächen für mehr Grün in den bisher betonlastigen Straßenzügen – und versprechen deutliche Abkühlung in der heißen Jahreszeit. Dazu entstehen in den Kreuzungsbereichen insgesamt 17 Mikrofreiräume, die zum Verweilen und Kinder auch zum Spielen einladen sollen.

Permanente Fußgängerzone in Herzgasse

Die Mikrofreiräume werden wie die Fußgängerzone mit Vernebelungsanlagen, Wasserspielen und einer hellen Pflasterung versehen, wodurch die Oberfläche entsiegelt wird und sich in der heißen Jahreszeit weniger stark aufheizt. Der Gehsteig vor dem städtischen Kindergarten in der Gudrunstraße wird verbreitert und mit Sitzmöbel aufgewertet.

Der Kernbereich des Projekts rund um die Mittelschule Herzgasse wird in einer zweiten Bauphase in eine permanent gestaltete Fußgängerzone umgewandelt. Im Supergrätzl ist auf fast allen Straßen schon seit der Pilotphase das Radfahren gegen die Einbahn möglich.

„Internationale Benchmark“

Mit dem Auto kann man nach wie vor zu- und abfahren. Hauseingänge und Garageneinfahrten bleiben für Bewohnerinnen und Besucher sowie für Service- und Einsatzfahrzeuge weiterhin erreichbar. Auch die Ladezonen und Stellplätze für Menschen mit Behinderung bleiben erhalten. Wiens erstes Supergrätzl soll auch international eine „Benchmark in Sachen smarter Stadtteilplanung“ werden, heißt es.