Belvedere
Belvedere/Lukas Schaller
Belvedere/Lukas Schaller
Kultur

Unsichtbares Besucherzentrum für Belvedere

Das Belvedere bekommt ein 3.500 Quadratmeter großes Visitor Center. Das neue Zentrum wird aber unsichtbar bleiben – damit soll auf das historische Ensemble und den Denkmalschutz Rücksicht genommen werden.

Das neue Visitor Center soll unter dem südlichen Vorplatz des Museums entstehen und damit das Museum, die barocke Gartenanlage und den Stadtraum verbinden. Mit einer Fertigstellung ist in rund drei Jahren zu rechnen, 18 Monate soll die Planungsphase dauern, mindestens genauso lange die Bauzeit.

„Haben dringend Vergrößerungsbedarf“

„Angesichts der beengten und unzulänglichen Infrastruktur haben wir dringenden Vergrößerungsbedarf“, begründet Generaldirektorin Stella Rollig das Projekt des Museums, das heuer mit einem Besucherrekord rechnet.

Mit der Vergrößerung sollen alle Servicebereiche ihren Platz bekommen, zudem soll ein barrierefreies Ankommen ermöglicht werden. Ausgebaut werden sollen die Kassa, der Infopoint, die Garderoben und auch der Shop-Bereich. Zusätzlich werden Nebenräume für Logistik, Technik und Sicherheit erbaut.

Besuchsrekorde erwartet

Das Obere Belvedere ist das meistbesuchte Kunstmuseum Österreichs. Bis Jahresende werden allein an diesem Belvedere-Standort 1,3 Millionen Gäste erwartet. Das sind um 60 Prozent mehr als im Vorjahr.

Belvedere
Belvedere/Lukas Schaller
Das unsichtbare Visitor Center soll mit Rücksicht auf das historische Ensemble und den Denkmalschutz erbaut werden

Insgesamt werden für die drei Standorte – Oberes Belvedere, Unteres Belvedere und Belvedere 21 – bis Jahresende rund 1,8 Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet. Den bisher höchsten Wert erreichte das Belvedere im Jahr 2019 mit 1,7 Millionen kunstinteressierten Gästen.

35 Millionen Euro Gesamtkosten

Für die Planung des Visitor Centers hat das Belvedere nun einen Architekturwettbewerb gestartet. Die Bekanntmachung des Wettbewerbsergebnisses ist für März 2024 geplant. Die Finanzierung für das Projekt ist laut dem wirtschaftlichen Geschäftsführer Wolfgang Bergmann schon abgesichert. Die Gesamtkosten werden sich dabei auf 35 Millionen Euro belaufen.

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) hatte kürzlich erklärt, dass für Bauprojekte des Belvedere, des Kunsthistorischen Museums und des Naturhistorischen Museums 100 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2027 in den Budgetrahmen eingepreist sind. Das Belvedere möchte zusätzlich zu dem staatlichen Budget wesentliche Eigenbeträge leisten.