Autos stehen in einer Grätzelladezone
ORF/Florian Katzinger
ORF/Florian Katzinger
Verkehr

Auch für Private: Test für Grätzelladezonen

In der dicht bebauten Innenstadt sind Park- und Halteflächen ein rares Gut. Bei zwei Pilotversuchen in Mariahilf wird jetzt untersucht, wie der Platz für Lade- und Lieferaktivitäten effektiver gestaltet werden kann. Die Grätzelladezonen stehen auch Privatpersonen offen.

Eigentlich sind Ladezonen für Lieferwägen von Unternehmen gedacht. In den ersten beiden sogenannten Grätzelladezonen in der Windmühlgasse 28 und am Loquaiplatz 9 dürfen aber auch Privatpersonen mit ihren PKW stehen, um Ladetätigkeiten durchzuführen. „Bei der Grätzelladezone überlegt man, ob auch weitere Nutzergruppen von der Ladezone profitieren können“, erklärt Martin Berger, Leiter des Instituts für Raumplanung an der Technischen Universität (TU) Wien.

Sensoren messen Belegung

Das gemeinsame Experiment der Wirtschaftskammer und des Bezirks Mariahilf wird von der TU wissenschaftlich untersucht. „Wir machen das vor Ort einerseits mit einer Beobachtung. Das heißt eine Kollegin oder ein Kollege von uns steht dort und beobachtet die Ladezone“, sagt Florian Pühringer, der das Projekt für die TU betreut. Andererseits werden in einem vierwöchigen Zeitraum auch automatische Detektoren eingesetzt: „Da sieht man dann am Boden, an der Gehsteigkante, Sensoren, die automatisiert messen, wann die Ladezone belegt ist und wann nicht.“

Man möchte herausfinden, wie oft, wie lange und von wem die Grätzelladezonen genutzt werden und ob es in der Umgebung zu Verkehrsproblemen kommt, etwa, weil die Ladezone belegt ist und dann Fahrzeuge in zweiter Spur parken. Die gewonnenen Daten sollen für die zukünftige Verkehrsplanung genutzt werden. Zum Güterverkehr in der Stadt gebe es nämlich bisher deutlich weniger Auswertungen als zum Personenverkehr, heißt es von der TU.