Rendering neues Fernbusterminal
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Verkehr

Busterminal: Vertrag mit Investor gekündigt

Die Wien Holding hat den Vertrag mit dem Investor für das Fernbusterminal gekündigt. Demnach wird der Investorengruppe DBR die Verantwortung für das Projekt entzogen, hieß es in einer Aussendung.

Der Vertrag war 2021 abgeschlossen worden. Als Grund für die Kündigung wurden unüberbrückbare Differenzen hinsichtlich der Projektumsetzungsziele genannt. Laut Wien Holding gebe es „keine Bereitschaft des Investors, das Projekt vertragskonform und zügig umzusetzen“.

So habe die DBR unter anderem gefordert, dass die Stadt Wien volles Risiko und Mehrkosten übernehme, hieß es in der Aussendung. Die DBR hatte die Aufgabe, das Projekt umzusetzen und zu finanzieren, und zwar zu den in der Ausschreibung vereinbarten Bedingungen und in einem vereinbarten Zeitraum mit Baubeginn 2024 und Fertigstellung Ende 2027. Das Projekt besteht aus dem Fernbusterminal und einem darüber angeordneten Hochbau von 105 Metern für Hotel- oder Büronutzung.

Umsetzung ohne DBR geplant

Die Errichtung des zentralen Fernbusterminals Wien hat für die Stadt Wien und die Wien Holding wie bisher höchste Priorität, wurde in der Aussendung betont. Deshalb sei auch klar, dass das Projekt Fernbusterminal auf alle Fälle realisiert wird – auch in immobilienwirtschaftlich schwierigen Zeiten.

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Die Bauarbeiten für das Terminal hätte ursprünglich schon nächsten Sommer starten sollen

In der zur Wien Holding gehörenden WH Fernbusterminal Projektentwicklung GmbH laufen derzeit die konkreten Planungen, den Fernbusterminal ohne die DBR umzusetzen, hieß es. Bis zum Jahreswechsel soll über die Art und Weise der weiteren Projektumsetzung entschieden und diese dann so rasch wie möglich gestartet werden. Der ursprünglich für Mitte nächsten Jahres geplante Baubeginn wird sich dementsprechend verzögern. Die Betreibergesellschaft BGR Busterminal GmbH, bestehend aus den Firmen Blaguss, Gschwindl und Dr. Richard, bleibt weiter an Bord.

Investor kündigt rechtliches Vorgehen an

Die Investorengruppe kündigte gegenüber dem „Kurier“ an, rechtlich gegen die Kündigung vorgehen zu wollen. „Die Stadt Wien wird ihr blaues Wunder erleben“, sagte Investor Ariel Muzicant. Laut ihm habe sich die Stadt nicht an ihre eigenen Ausschreibungsrichtlinien gehalten.

Die Stadt setzte das nächste Projekt in den Sand, konstatierte die ÖVP Wien. Das „Zukunftsprojekt“ müsse endlich realisiert werden. Die ÖVP sprach in einer Aussendung von einer „Dauermisere im Dunstkreis der Wien Holding“.