Eva Silberknoll riecht an Duftkunstwerk
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Kultur

Erstmals Geruchskunst in Kunstsupermarkt

Wer Kunst kaufen möchte, muss nicht unbedingt in die Nobelgalerie. Tausende Malereien für fast jedes Budget gibt es etwa im alljährlichen Kunstsupermarkt in Wien-Mariahilf. Heuer ist erstmals Geruchskunst dabei.

Der Supermarkt nur Kunst öffnet in der Mariahilfer Straße jährlich von Oktober bis März. Ab 69 Euro sind hier Kunstwerke zu haben, ohne Rabatte, dafür mit Fixpreisen. Es handelt sich um keine Massenware, betonte Geschäftsführer Peter Doujak in „Wien heute“: „Jedes Stück, das wir hier haben ist ein Einzelstück, ein Originalwerk – in das der Künstler sein ganzes Know-how und sein ganzes handwerkliches Vermögen hineingesteckt hat.“

Werk von Teresa Wieltsch mit integriertem Sprühelement
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Werk von Teresa Wieltsch mit integriertem Duft-Sprühelement

Pro Saison werden hier um die 4.000 Stück verkauft. Neu im Angebot ist heuer Kunst zum Riechen, mit Düften aus Weihrauch, Sandelholz oder Lavendel, versteckt in Textilien. Wie lange der Duft hält, komme darauf an, wie der Duft in das Bild gebracht worden sei, erklärte Künstlerin Eva Silberknoll. „Ich hab mir zum Beispiel eine Vorrichtung überlegt an der Rückseite des Bildes, wo man immer wieder, solange Essenz da ist, das Bild frisch betanken kann mit dem Duft“, schilderte sie.

Nachsprühvorrichtung auf Bilderrahmen
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Künstlerin Eva Silberknoll hat eine Nachtankvorrichtung im Rahmen eingebaut

Gesteigertes Interesse durch Pandemie und Teuerung

Auch in der Kuffnergasse, nahe der Brauerei in Ottakring, können aktuell 3.000 Originalwerke gekauft werden – Kunst ab Hinterhof heißt der Shop. Die Preise bewegen sich im drei- bis fünfstelligen Bereich. „Wir haben auch eine eigene Siebdruckwerkstatt im Gebäude, und da produzieren wir mit den Künstlern, die wir vertreten, Drucke“, meinte Kuratorin Valerie Ekamp. Hier würde eine Preisgrenze nicht überschritten: „Das ist bezahlbar, sicher nicht für alle alle, aber für den Großteil.“

Kunstsupermarkt zeigt, wie Kunst riecht

Wer Kunst liebt, dafür aber nicht viel Geld ausgeben kann oder will, ist beim Kunstsupermarkt richtig. Von Oktober bist März hat er geöffnet. Heuer ist erstmals auch Geruchskunst zu sehen und zu riechen.

Die Pandemie und die Teuerung steigerten das Interesse an Kunst hier noch, auch im Onlineshop. Die Hauptkundschaft seien Leute, die gerade anfangen, Kunst zu sammeln, so Ekamp. Die Kunstprofis, weder im Kunstsupermarkt noch bei Kunst ab Hinterhof, sehen sich selbst nicht als Anlageberatung. Sie empfehlen mit Kunst zu leben – und sich an ihr zu erfreuen. Dann sei das Investment gelungen.