Rechtsabbiegen-Radtafel
PID/Christian Fürthner
PID/Christian Fürthner
VERKEHR

Rotabbiegen: Kritik an kleinen Tafeln

Radfahrer dürfen seit einem Jahr auch bei Rot abbiegen. Allerdings nur auf Kreuzungen, an denen eine entsprechende Zusatztafel angebracht ist. Der ÖAMTC kritisiert jetzt zu kleine Hinweistafeln. Die Radlerinnen und Radler nützen daher das Rotabbiegen nicht.

Bei mehr als 300 Kreuzungen in Wien gibt es mittlerweile eine kleine Zusatztafel mit Fahrrad, darüber ein grüner Pfeil, der nach rechts zeigt. Dieses Schild erlaubt Radfahrer, hinten rechts abzubiegen, auch wenn die Ampel rot ist.

Nur Wenige nutzen das Abbiegen bei Rot

Zwischen August und Oktober 2023 haben die Verkehrsexpertinnen und -experten des ÖAMTC an neun ausgewählten Kreuzungen in Wien beobachtet, wie die neue Regelung umgesetzt wird. Es habe sich gezeigt, dass von rund 2.200 beobachteten Radfahrenden nur 442 (20 Prozent) Rechtsabbieger gewesen seien. Davon seien wiederum 180 Personen (41 Prozent) bei Grün nach rechts abgebogen. Lediglich 262 aller beobachteten Radfahrenden kamen in die Situation, die neue Regelung in Anspruch zu nehmen.

Die neuen Verkehrsschilder
ORF

„Zwölf Prozent davon verhielten sich korrekt, 14 Prozent nutzten das Abbiegen bei Rot nicht. 74 Prozent der Radlerinnen und Radiler missachteten die Vorgaben der StVO“. Allerdings sei es in nicht einmal einem Prozent der Fälle zu Konflikten gekommen (insbesondere mit querenden Fußgängern).

Der ÖAMTC fordert nun, größere Schilder anzubringen, damit sie nicht so leicht übersehen werden können. Rechts bei Rot gibt es in Dänemark, der Schweiz oder auch in den Niederlanden schon viel länger. Der größte Vorteil es verringert sich die Wartezeit für Radfahrende.