Das Voice Mania präsentiert nun seit 25 Jahren die Faszination der menschlichen Stimme in all ihren Facetten. Im Gegensatz dazu bringt das Klezmore-Festival Liedgut der jüdischen Kultur nach Wien und nimmt gleichzeitig Abschied vom 75-jährigen Gründer Friedl Preisl.
A-cappella-Gesang von Balkonen und Kirchenemporen
Am Eröffnungstag der Voice Mania sangen Künstlerinnen und Künstler bis 17.00 Uhr unter dem Motto „Balcanto & A Cappella To Go!“ unverstärkt und ohne Instrumente von Balkonen und Kirchenemporen in die Innenstadt herab. Bis zum Monatsende sind weiters rund 20 Konzerte im Theater am Spittelberg und im Metropol angesetzt.
Das Indoor-Opening bestreiten diesmal das britische Trio We3 und die US-Formation Duwende. Neben Eigenmaterial werden beide Truppen vor allem Covers ihrer musikalischen Heroen von Justin Timberlake bis George Michael, von Michael Jackson bis Chaka Khan zum Besten geben.
Veranstaltungshinweis
Voice Mania, 3. bis 30. November, Auftakt mit„Balcanto & A Cappella To Go!“ (kostenlos)
Klezmore, 4. – 19. November, Lieder der jüdischen Kultur
Tickets für beide Festivals entweder online oder Abendkasse
Beatbox-Musical und Body-Akrobatik
Insgesamt sind für die Jubiläumsausgabe rund 35 Ensembles beziehungsweise Solistinnen und Solisten aus 18 Nationen angekündigt. Aus Österreich sind beispielsweise die Mundart-Gesangskapelle Hermann, die aus früheren Sängerknaben bestehenden VieVox, die Comedian Vocalists mit Schlagern aus den 1920ern und 1930ern und das Nachwuchs-Frauenquartett Soulparlez Teil des Festivals.
Ergänzt wird das Programm etwa mit einem Beatbox-Musical zum Mitmachen und den „Voice Mania Short Cuts“ – einer familientauglichen akustisch-visuellen Allianz aus Vokalartistik und Body-Akrobatik.
Von jüdischen Liederschätzen zu Widerstandsliedern
Auf gleich zehn über die ganze Stadt verteilte Spielorte erstreckt sich die 20. Ausgabe von Klezmore. Die erste Eröffnungsgala bestreitet am Samstag Timna Brauer samt Ensemble im Stadtsaal. Sie präsentiert jüdische Werke des alten Spaniens und des Nahen Ostens.
Am zweiten Eröffnungsabend stehen Roman Grinberg und der international besetzte Wiener Jüdische Chor im Lorely-Saal in Penzing auf der Bühne. Das Repertoire umfasst traditionelle Melodien ebenso wie Hits des jiddischen Theaters und Films sowie Widerstandslieder. Auch liturgische und ausgewählte hebräische Lieder sind Bestandteil des Konzerts.
Stummfilmmatineen und gemeinsames Musizieren
Danach bietet das zweiwöchige Programm unter anderem ein Leonard-Cohen-Tribute von Steve Gander & Friends im Verband mit dem Sistas Chor, ein Zusammentreffen des kanadischen Hip-Hop-Produzenten Socalled mit der Lungau Bigband und ein Doppelkonzert mit der Amsterdam Klezmer Band und dem deutschen, derzeit in Wien ansässigen, DJ Kunterbunt.
25 Jahre „Voice Mania“
Das „Voice Mania“-Festival feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Bis Ende des Monats können Musikinteressierte rund 20 Konzerte in Wien besuchen. Diesmal steht auch erstmals Beatboxen auf dem Programm.
Zu Ende geht der runde Festivalgeburtstag mit zwei Schlussgalas. Zum einen kredenzt das Styrian Klezmore Orchestra im Stadtsaal Klänge vor allem aus dem Balkan-Raum, zum anderen verschränkt das neunköpfige Vienna Klezmore Orchestra Klezmer mit Jazz, Weltmusik und Improvisation.
Neben den Konzerten gibt es auch ein Rahmenprogramm. Dieses reicht von sonntäglichen Stummfilmmatineen mit Livebegleitung über Workshops etwa zu jiddischen Protestliedern bis zu Sessions für gemeinsames Musizieren.