WGKK-Obmann Franz Bittner 2009 vor Beginn einer Pressekonferenz in Wien.
APA/ Hans Klaus Techt
APA/ Hans Klaus Techt
Chronik

Ex-Patientenombudsmann Bittner tot

Der ehemalige sozialdemokratische Gewerkschafter und Gesundheitsfunktionär Franz Bittner ist tot. Er starb mit 69 Jahren. Bittner war unter anderem Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und Patientenombudsmann in Wien.

Der 1953 in Wien geborene Bittner begann seine berufliche Laufbahn als Lithograf und wurde 1993 zum Vorsitzenden der Gewerkschaft Druck-Journalismus-Papier gewählt. Von 1997 bis 2009 war Bittner Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse. Erst im September war Bittner als Patientenombudsmann der Wiener Ärztekammer abgelöst worden. Er starb wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag nach kurzer, schwerer Krankheit, schrieb die Ärztekammer am Donnerstag in einer Aussendung.

„Musterbeispiel der gelebten Sozialpartnerschaft“

Mit Bittner sei ein Gewerkschafter und Gesundheitsfunktionär gegangen, der sich immer „mit ganzem Herzen dem Einsatz für die Patientinnen und Patienten verschrieben hat“, schrieb Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart. Als Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse und Vorsitzender der Druckergewerkschaft sei er „ein Musterbeispiel der gelebten Sozialpartnerschaft“ gewesen. Zu Bittners größten Erfolgen zählen laut Steinhart unter anderem die „Psychotherapie auf Krankenschein“ und die Abschaffung der Ambulanzgebühr. Auch die Einführung der e-card habe Bittner maßgeblich vorangetrieben.

„Wir verlieren mit Franz Bittner auch einen Menschen mit einem großen Herz, der Konsequenz auch immer mit dem nötigen Maß an Kompromissbereitschaft verbunden hat“, so die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber. Betroffen zeigte sich auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Für den Verstorbenen sei in dessen verschiedenen Funktionen immer die Lösungsorientierung im Vordergrund gestanden, schrieb er. ÖGK-Obmann Andreas Huss nannte Bittner einen „progressiven Sozialpartner und Visionär“. Er habe sein Leben in den Dienst der Versicherten und Patientinnen und Patienten gestellt.

Auch der Dachverband der Sozialversicherungsträger zeigte sich „tief betroffen“. Bittner, der von 2002 bis 2009 Vorsitzender der Hauptversammlung und später der Trägerkonferenz des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger war, sei „eine der prägendsten Führungspersönlichkeiten“ der österreichischen Sozialversicherung gewesen.