Insgesamt wurde die Geschwindigkeit von 376.503 Pkws in Wien gemessen. Neben den offiziellen Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei prüft auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), ob die Tempolimits eingehalten werden – jedoch zu statistischen Zwecken. In ganz Österreich wurden im Vorjahr an 230 Messstellen insgesamt rund 23 Millionen Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.
Rund 1,5 Millionen Messungen an 39 Messstellen betrafen Pkw in Tempo-30-Zonen. Dabei wurde festgestellt, dass in Wien 74 Prozent der PKW in Tempo-30-Zonen zu schnell unterwegs sind. In ganz Österreich sind es etwas weniger (72 Prozent).
Verbesserung der Verkehrsdisziplin
Laut KFV wurden im Jahr 2022 in Österreich 6,12 Millionen Geschwindigkeitsüberschreitungen angezeigt oder mittels Strafzettel geahndet. Dabei handelt es sich um einen Rekordwert. Die Messung zeige dennoch, dass sich die Verkehrsdisziplin der Bevölkerung verbessert habe.
„Seit Beginn unserer Erhebungen im Jahr 1984 ist die Anzahl der freifahrenden Pkw, die die jeweiligen Tempolimits von 30 km/h, 50 km/h und 70 km/h überschreiten, zwar langsam, aber stetig gesunken“, betont Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Forderung nach einem generellen Tempo-30-Limit
23 Prozent aller Verkehrsunfälle fallen auf nicht angepasste Geschwindigkeiten zurück. Das Kuratorium setzt sich dementsprechend für eine Tempo-30-Regelung im Ortsgebiet ein, 50 km/h solle nur noch Ausnahme sein.
Ebenso tritt das KFV dafür ein, Geschwindigkeitsüberschreitungen in das Vormerksystem zu nehmen und den Führerschein bereits bei geringeren Überschreitungen als bisher zu entziehen. Derzeit sei das im Ortsgebiet erst dann der Fall, wenn man um 40 km/h zu schnell fährt. In Tempo-30-Zonen wird der Führerschein also derzeit erst ab 70 km/h entzogen, hieß es vom KFV.