Leeres Klassenzimmer
ORF.at/Zita Klimek
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Bildung

Immer mehr Antisemitismus an Mittelschulen

Durch den Nahost-Konflikt ist an Wiener Schulen vermehrt Antisemitismus und eine gewisse radikale Grundhaltung bei den Kindern zu bemerken, so ein Schuldirektor. Für das Lehrpersonal stelle das eine große Herausforderung dar.

In den Tagen nach dem Terrorangriff der Hamas war in der Franz Jonas Europaschule in Floridsdorf eine „klar judenfeindliche und israelfeindliche Haltung“ wahrgenommen worden, berichtete der Schuldirektor der Neuen Mittelschule Floridsdorf, Christian Klar im Ö1-Morgenjournal. Klar ist auch Bildungssprecher der ÖVP Floridsdorf.

Er habe persönlich mit den Kindern über die Fakten des Konfliktes gesprochen, aber er glaube nicht, dass es ihm gelungen sei, zu den Schülerinnen und Schülern vorzudringen. Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler an der Mittelschule sind muslimisch.

Grundhaltung der Kinder ist tief verankert

Das Thema stelle einen großen Konflikt zwischen den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften dar. Große Herausforderung sei die Grundhaltung der Kinder. Diese sei insbesondere durch das neuerliche Aufflammen des Nahost-Konflikts stark ersichtlich geworden.

„Man sieht einfach jetzt mehr als nur die Spitze des Eisbergs. Die Grundhaltung ist, wenn man die islamischen Schriften ein bisschen studiert, schon dort ganz stark vertreten“, äußert sich Klar. Die Haltung hätten die Kinder immer schon gehabt.

Klare Regeln werden benötigt

Trotz Maßnahmen, etwa durch Workshops, das Thematisieren im Unterricht oder Polizisten an Schulen, die Toleranz-Know-how vermitteln, könne die innere Grundhaltung der Schülerinnen und Schüler nicht verändert werden.

„Wir haben zum Beispiel das Verbotsgesetz in Österreich, das eine bestimmte Haltung sehr streng verbietet, die man im Inneren auch nicht verhindern kann.“ Dadurch können jedoch äußere Zeichen, wie Symbole oder Slogans, verboten werden. Wichtig ist dem Schuldirektor, dass das Thema in der Politik ernst genommen wird und die offene liberale Gesellschaft und Demokratie erhalten bleibt.