ÖBB: PRÄSENTATION „NEUE GENERATION DES NIGHTJETS“
APA/HANS KLAUS TECHT
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Verkehr

Österreich-Premiere für ÖBB-Nightjet

Einen wahren „Komfortsprung“ versprechen die ÖBB ihren Kundinnen und Kunden mit dem Nightjet der neuesten Generation. Er wurde heute präsentiert und wird ab 10. Dezember laut Fahrplan eingesetzt.

Jedes Schlafabteil hat eine Dusche, Liegewagen haben maximal eine Viererbelegung, und es gibt Minikabinen für mehr Privatsphäre. „Es ist ein ganz anderes Fahrfeeling“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä. Verantwortlich dafür sind nicht nur komplett neu konstruierte Drehgestelle, auf denen die jeweils sieben Waggons eines Nightjets ruhen. Es gibt je zwei Sitz-, drei Liege- und zwei Schlafwagen. Platz finden höchstens 254 Menschen. Auch bis zu sechs Fahrräder können nun mehr an Bord.

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ÖBB: PRÄSENTATION „NEUE GENERATION DES NIGHTJETS“
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Im Schlafwagen gibt es zwei Komfortklassen. Im Liegewagen kann eine „Mini-Cabin“ gebucht werden, das sind Schlafkapseln für Alleinreisende. Auch barrierefreies Reisen ist möglich. WLAN gibt es zum Fahrpreis dazu. Mobilfunkdurchlässigere Fenster sorgen laut ÖBB für besseren Handyempfang. Das Fahrgastinformationssystem ist auf dem neuesten Stand. Neben konventionellen gibt es auch USB-Steckdosen. Abteile sind mit einem elektronischen Zutrittssystem mit NFC-Karten und alle Waggons mit Videoüberwachung ausgestattet.

720 Millionen für 33 neue Züge

„Wir haben sehr lange gewartet, aber am Ende hat es doch funktioniert“, sprach Matthä Lieferverzögerungen des Nightjets an. Es geht um 33 neue Nightjet-Modelle im Wert von 720 Millionen Euro, hieß es auf APA-Nachfrage von einem ÖBB-Sprecher. „Wir investieren, weil große Nachfrage besteht und Nachtzüge wie die ganze Bahn gelebten Klimaschutz darstellen“, so Matthä. „Unser Ziel ist es, die Nachtzugspassagierzahl von 1,5 auf drei Millionen (pro Jahr, Anm.) zu steigern.“

Anfangs bedient die neue Nightjet-Generation die Strecken von Wien bzw. Innsbruck nach Hamburg und retour. Schrittweise kommt der neue ÖBB-Nachtzug dann auf weiteren bereits bestehenden Strecken zum Einsatz. Er wird dann etwa von Wien nach Genua oder nach Brüssel fahren. In die EU-Metropole soll ab kommenden Herbst dann jede Nacht anstatt nur dreimal in der Woche gefahren werden, kündigte Matthä an. Zunächst aber geht der Nightjet zwei Tage auf Österreich-Tour, ab 19. Dezember wird der planmäßige Betrieb aufgenommen.

Marktführer mit Nachtzügen in Europa

Naturgemäß begeistert zeigte sich Verkehrs- und Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) vom neuen Nightjet. Denn „Bahnfahren heißt Klimaschützen“, so Gewessler, die einmal mehr betonte, den Nightjet nach Brüssel intensiv zu nutzen. Die neue Generation sei ein „Gamechanger“ mit noch mehr Komfort und noch besseren Arbeitsmöglichkeiten.

Der deutsche EU-Botschafter in Wien, Martin Selmayr, betonte ebenfalls das klimaschützende Potenzial des Bahnfahrens, konnte sich aber einen Seitenhieb Richtung Deutsche Bahn nicht verkneifen. Man könne sich in nächster Zeit aussuchen, ob man mit dem Komfort der ÖBB oder den Retrozügen der DB fahren wolle. Die Deutsche Bahn hatte ihr Nachtzugsgeschäft vor Jahren an die ÖBB verkauft. Heute sind die ÖBB Marktführer im Nachtzugsgeschäft in Europa.