Mit Hackers Performance „sehr zufrieden“ war demnach kein einziger der befragten Ärztinnen und Ärzte. Sein Notenschnitt fiel von 3,9 auf 4,3 auf der fünfstufigen Skala. Am negativsten (mit 73 Prozent) wurde Hacker in den Spitälern des Wiener Gesundheitsverbunds (Wigev) bewertet. Auf den Wert von 66 Prozent Unzufriedenheit kam er im AKH, auf 59 Prozent in den Ordensspitälern.
Online befragt wurden 1.887 Mediziner im August und September, und zwar repräsentativ für die verschiedenen Spitalsträger, wie Meinungsforscher Peter Hajek betonte.
Spitalsumfrage: Ärzte unzufrieden
Am 4. Dezember soll es in der Wiener Innenstadt einen Marsch der Spitalsärztinnen und Ärzte geben, die mehr Personal und Geld fordern. Laut einer Umfrage im Auftrag der Kammer sind zwei Drittel mit der Arbeit des Gesundheitsstadtrats unzufrieden.
Ärztekammer: Personal leistungsgerecht bezahlen
Mit der Unternehmensführung waren 61 Prozent unzufrieden, 90 Prozent haben Verständnis dafür, dass Ärzte kündigen. 43 Prozent der Wigev-Ärzteschaft erlebt die Spitalsinfrastruktur als belastend, 60 Prozent die IT-Ausstattung.
Es seien keine Lösungen in Sicht, dem Spitalspersonal werde keine Perspektive vermittelt, klagte der Wiener Ärztekammer-Vizepräsident Stefan Ferenci. Man kämpfe für ein öffentlich finanziertes solidarisches Gesundheitssystem, unterstrich er. Das Personal müsse dafür aber marktkonform, leistungsgerecht und verantwortungsgerecht bezahlt werden.
Er stimme Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zu, dass Reformen notwendig seien, sagte er zu den Turbulenzen um die von Bundesregierung geplante Gesundheitsreform. Die Politik finde aber oft nicht die richtigen Antworten. Dass die Kammer beim Gesamtvertrag mit der Kasse weiter mitbestimmen können will, verteidigte Ferenci. Dieser sei als „Schutzmechanismus“ gegenüber dem Monopol der Sozialversicherung geschaffen worden. „Den aufzumachen, ist ein Sündenfall.“
Finanzreferent zurückgetreten
Wichtig sei, jetzt interne Streitereien hintanzustellen, betonte Ferenci in Hinblick auf die Auseinandersetzung mit Kammer-Präsident Johannes Steinhart. Ein daran Beteiligter hat indes die Konsequenzen gezogen, berichtete der „Dossier“-Journalist Ashwien Sankholkar: Der Wiener Finanzreferent Frederic Tömböl gab in einem Schreiben an die Kammer seinen Rücktritt aus dieser Funktion bekannt.